Für einige Zeit war es ruhig um die deutschen Elchtöter geworden. Drei Jahre nach „Made Of Flesh“ werden wir jedoch aktuell mit „Struktures Of Death“ beglückt...

Für einige Zeit war es ruhig um die deutschen Elchtöter geworden. Drei Jahre nach „Made Of Flesh“ werden wir jedoch aktuell mit „Struktures Of Death“ beglückt, welches natürlich einiges zu diskutieren gibt. Lest, was uns Gitarrenmann Mike zu sagen hat!

Salut zusammen! Wie geht es euch? Was macht ihr gerade?

Mike Hanus: Servus! Danke der Nachfrage, soweit alles bestens. Ja, „Structures Of Death“ ist nun auf dem Markt, somit geben wir zurzeit einige Interviews und bereiten uns auf die kommenden Live-Auftritte vor. Wir freuen uns schon mächtig darauf, die neuen Songs den Leuten zu präsentieren – wird bestimmt gut!

Fleshcrawl

Man hat ein Weilchen nicht allzu viel von euch gehört. Einzelne Bandmitglieder mussten scheinbar verschiedene, nicht vorhersehbare private Probleme bewältigen. Was war da genau los?

Mike: Ja, in den letzten Monaten vor dem eigentlichen Studioaufenthalt ist einiges vorgefallen, das uns am ganzen Entstehungsprozess des neuen Albums irgendwie bremste. Ich war u.a. im Krankenhaus, da ich eine Tumoroperation über mich ergehen lassen musste. Basti hatte etwas Ähnliches am Arm, so dass wir einige Wochen mit ihm nicht proben bzw. speziell an neuen Songs arbeiten konnten. Ausserdem hat er geheiratet und ist zusätzlich auch noch Vater einer kleinen Tochter geworden. Naja, manchmal läuft halt nicht immer alles so im Leben, wie man das sich halt gerne zeitlich wünschen würde. Aber nun ist alles wieder im grünen Bereich, das neue Album ist veröffentlicht und wir sind bereit um wieder Gas zu geben.

Gerade eben ist das neustes Werk „Structures Of Death“ unter die Leute gekommen. Erzählt uns doch etwas über die Entstehungsgeschichte der Scheibe. Hat sich am Vorgehen gegenüber den früheren Alben etwas geändert.

Mike: Nein! Im Grossen und Ganzen sind wir wie immer vorgegangen. Wir haben einfach wieder versucht geile Death Metal Songs zu schreiben. Der grösste Unterschied betrifft am ehesten die Recordings des Albums. Wir haben diesmal die Basic-Tracks in Deutschland aufgenommen. Das hatte aber nur einen Grund. Da Basti ja erst ein junger Vater geworden ist, wollte er halt zu Beginn nicht gleich 2 – 3 Wochen von Zuhause weg sein. Wir hatten diesbezüglich zwar ein paar „Diskussionen“ innerhalb der Band, aber im Endeffekt war es somit wohl das sinnvollste, die Basic-Tracks in einem guten Studio in unserer Gegend zu tätigen. Aber nach so vielen Jahren in diesem „Business“ stellte dies auch kein Problem für uns dar, da wir ja genau wissen wie wir unser Equipment einstellen müssen, um diesen für Fleshcrawl-typischen Sound zu erzielen bzw. wie sich ein Fleshcrawl-Album am Ende der Produktion anhören muss.

Fleshcrawl

Ihr seid ja erstmals seit langem nicht mehr in Schweden gewesen, um die Scheibe einzuspielen. Trotzdem: Der Sound ist satter geworden als auf „Made of Flesh“. Was hat euch dazu bewogen, in Ulm im Toninfusion unter der Leitung von Martin Schmitt aufzunehmen? Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden?

Mike: Wie gesagt, die Vater-Situation unseres Drummers war der einzige Grund diesmal nicht das komplette Album in Schweden einzuspielen. Ja, mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Die Produktion klingt sehr transparent und hat dennoch eine mächtige Durchschlagskraft, die ein Death Metal Album benötigt. „Structures Of Death“ ist unserer Meinung in allen Belangen wirklich fett geworden – it kills! Ich muss aber dazu noch anmerken, dass wir zum Mixen und für´s Mastering dennoch wieder traditionsgemäss nach Schweden ins Studio Underground in Västeras gegangen sind.

Wie waren die ersten Reaktionen auf das Album?

Mike: „Structures Of Death“ ist ja erst seit ein paar Tagen auf dem Markt, da ist dies natürlich noch nicht ganz so einfach zu beantworten, aber die Reaktionen die wir bisher dazu erhalten haben, waren soweit alle sehr, sehr positiv – was uns natürlich auch sehr freut.

Das Album knallt ja komplett alles weg – genau wie es sein muss. Trotzdem habe ich einige Detailneuerungen entdeckt. Da wären zum Beispiel die Akustikgitarrensequenzen bei der Hymne „Into The Fire Of Hell“. Das Stück ist mit seinem Groove einer meiner Lieblingstitel dieses Albums. Geht es künftig weiter in diese etwas melodischere Richtung oder darf man von euch gewohnten Schwedentod erwarten?

Mike: Freut mich, dass dir der neue Fleshcrawl Output gefällt! Ja, „Into The Fire Of Hell“ ist wirklich cool geworden. Ob wir auf dem nächsten Album melodiöser sein werden!? Das kann ich dir noch nicht beantworten, da wir momentan noch nicht angefangen haben neue Songs zu komponieren. Aber ich denke, das nächste Album wird wieder dort ansetzen wo „Structures Of Death“ aufhörte. Im Endeffekt werden wir einfach wieder versuchen coole Death Metal Songs an den Start zu bringen. Natürlich wird Fleshcrawl den gewohnten Swedish-style Sound beibehalten, so wie das schon immer bei uns war. Fleshcrawl muss für uns auch Fleshcrawl bleiben – 100% Death fuckin´ Metal !

Fleshcrawl

Auf eurem Internetauftritt sind noch keine Texte zu „Structures Of Death“ vorhanden. Kommen diese noch? Welchen stellenwert haben für euch die Texte? Erzählt uns doch etwas über die Strukturen des Todes.

Mike: Ich denke schon, dass die Texte auf die Internetseite kommen – aber persönlich bin ich nicht derjenige von uns, der die Site verwaltet. Für uns ist es eigentlich nur wichtig, dass die Texte auch zu 100% Death Metal sind. Das Album muss im Kompletten einfach stimmig sein – Musik, Texte, Artwork, usw. müssen einfach eins darstellen: Tod und Verderben! Typisch Death Metal halt – so wie es sein MUSS bei dieser Art von Musik. Hör dir die Riffs/Songs an: Typische musikalische Strukturen für Death Metal Musik an sich und lies dir dazu die Texte im Booklet das Albums durch – sie handeln von Tod und Verberben! Der Albumtitel passt einfach wie die Faust aufs Auge. Man könnte sagen, diese gesamte Einheit in dieser Produktion bilden die echten „Structures Of Death“.

Ist es für euch mühsam oder eine Ehre, ständig als die schwedischste Deutsche Truppe zu bezeichnen?

Mike: Nein, mühsam bestimmt nicht! Für uns geht das absolut in Ordnung, schliesslich ist dies unsere Art wie wir Death Metal am meisten mögen bzw. wie wir uns als Band Fleshcrawl musikalisch und soundmässig präsentieren.

Wie kommt ihr eigentlich in Schweden an?

Mike: Uuh, gute Frage!? Ich weiss jetzt von Schweden keine genauen Verkaufszahlen, aber einige der Schweden identifizieren uns schon mit den typischen Swedish-style Old School Death Metal Bands - Dismember, Grave, Entombed. Das sind auch unsere Faves, somit sehe ich das eher als Kompliment. Wieso sollten wir uns auch ändern!? Wir möchten ja schliesslich die Art von Musik komponieren/live spielen, die uns persönlich auch am Besten gefällt.

Ihr seid ja nun schon ein Weilchen bei Metal Blade. Wie seid ihr zu frieden mit ihrer Arbeit?

Mike: Ja, Metal Blade macht einen guten Job und wir mögen die Leute in ihrem German-Office sehr. Von Metal Blade Records in den US würde ich mir aber schon öfters ein bisschen mehr Einsatz was die Promotion für Fleshcrawl betrifft wünschen. Ansonsten: Metal Blade rocks !

Ihr seid ja eigentlich die richtigen Suffocation, oder?

Mike: Haha, maybe!? Unsere Band wurde gegründet unter dem Namen Morgöth und als die Band anfing puren Death Metal zu spielen wurde sie in Suffocation umbenannt. Als dann aber die Amis Suffocation eine Scheibe vor uns auf den Markt brachten, war es für uns nur sinnvoll den Bandnamen Fleshcrawl zu ändern. Störte mich aber damals überhaupt nicht, da sich der Name Fleshcrawl super für eine Death Metal Band anhört.

Fleshcrawl

Euch gibt’s ja schon seit zwanzig Jahren – je nach dem ob, man die Suffocation- und die Morgöth-Zeit auch dazu rechnet. Sind irgendwelche Feierlichkeiten geplant?

Mike: Es ist nichts Spezielles geplant. Momentan sind wir in erster Linie damit beschäftigt das neue Album „Structures Of Death“ zu promoten. Ausserdem spielen wir einpaar Single-Shows und sind dabei nach einen guten Tour-Angebot Ausschau zu halten. Leider steht noch nichts Konkretes dazu aus, aber wir wollen auf jeden Fall auch zu diesem Album eine richtige Tour spielen – keine Frage!

Hättet ihr euch vor 15 Jahren vorstellen können, einmal mit Dismember auf einer Bühne zu stehen? Gibt es noch Bands, mit denen ihr gerne mal auf der Bühne stehen würdet?

Mike: Als ich mit der Band anfing, konnte ich mir das natürlich noch nicht wirklich vorstellen, dass ich irgendwann im Laufe der Jahre einige Touren absolvieren würde bzw. einmal sogar in Japan zu touren. Das war schon eine wirklich coole Sache. Was andere Bands betrifft: Slayer natürlich!

Wenn ihr auf eure Geschichte zurück schaut, gibt es viele once-in-a-lifetime-Momente? Erzäht!

Mike: Ähhm, bin gerade am Überlegen!? Aber welche „once-in-a-lifetime“ Momente meinst du den speziell!? Da fällt mir gerade wirklich nur die Sache mit der Japan Tour ein. Aber, halloooo!? Wir sind nach wie vor am Start und wer weiss – vielleicht werden wir nochmals mit der Band nach Japan kommen!? Lust dazu hätten wir auf jeden Fall. Man wird sehen was die Zeit bringt...

Nach so langer Zeit ist wohl einiges an Routine in eure Abläufe eingekehrt. Gab es schon Kreativitätskrisen oder wie haltet ihr euch frisch? Was möchtet ihr mit Fleshcrawl noch erreichen?

Mike: Wir sind nach wie vor selber grosse (Death) Metal Fans, spielen gerne live, nehmen gerne neue Death Metal Songs in Studio auf – wir haben bisher noch jede Menge Spass an der Sache, somit müssen wir uns nicht wirklich frisch halten. Wir sind immer noch frisch und voll bei der Sache. Die Musik motiviert uns selber um immer noch weiter zu machen. Deshalb hatten wir auch noch nie eine wirkliche Kreativitätskrise – also nicht dass ich mich jetzt daran wirklich erinnern könnte haha... Jetzt steht erstmal „Structures Of Death“ im Vordergrund und es wäre schön, wieder die nächst höheren Schritte mit Fleshcrawl zu erreichen.

Darf man euch demnächst in der Schweiz empfangen?

Mike: Ich hoff doch! Wie gesagt, wir versuchen ein gutes Tour-Angebot abzugreifen und dann werden wir sicherlich auch in die Schweiz kommen. Würde uns auf jeden Fall freuen!

Fertig?

Mike: I´m still fresh dude ;-) ! Danke für´s Interview! Checkt „Structures Of Death“ ab und man sieht sich auf Tour! Cheerz!!