Trotz ihres 2005er Debuts "Spun Forth As Dark Nets" waren Ruins aus Tasmanien bislang kein Begriff
für mich und dies hätte sich wahrscheinlich nie geändert, wären die Herren nicht beim französischen
Label Debemur Morti untergekommen, die sich nun um die Vermarktung des Zweitlings "Cauldron"
kümmern.
Grund genug, ein Ohr zu riskieren.
Leider - oder glücklicherweise - ein zweischneidiges Schwert, das Ruins da geschmiedet haben.
Von aussen eine Mischung zwischen Emperor's "In The Nightside Eclipse" und den Dissection-Frühwerken,
von innen kaum zu vergleichen.
Zahllose Stilvarianten werden nämlich verarbeitet und bepacken "Cauldron" mit vielschichtigem Black
Metal, Death Metal sowie Anleihen aus Hard Rock, Thrash Metal und etlichem mehr.
Ein dünner, roter Faden zieht sich in Form von melodischem Schwarzmetall durch die sieben
Kompositionen, der es auf durchschnittliche Durchschnittsgeschwindigkeit bringt, mit ausreichenden
Auswüchsen nach oben und unten.
Vorrangig gefallen mir die Gitarren in diesem Sammelsurium der Einflüsse, die pausenlos wechselnde
Grundstimmungen kreieren und gleich dem Schlagzeug von Metallica bis Mayhem alles aufbieten können -
als diesbezügliches Beispiel dient der Titeltrack, der die vorhandene Bandbreite am eindeutigsten
repräsentiert und neben dem aggressiven "Hanged After Being Blinded" den Höhepunkt des Albums
darstellt.
Schade ist, dass die Scheibe trotz ihrer Überzeugungskraft auf kompositorischem Sektor einfach nicht
recht zünden will und echte Aha-Effekte unterschlägt.
Vierzig Minuten lang lässt man den Konsumenten in der Hoffnung auf den grossen Knaller warten;
letztlich verklingt die Platte ohne.
Unterm Strich ein Album über dem Standard, das seine Hörer zwar nicht auf Dauer wird fesseln können,
mit dem Ruins aber einen sicheren Schritt über den grossen Teich getan haben und sich einige Fans
werden einverleiben können.
Vor allem handwerklich extrem saubere Arbeit und in jedem Falle das Anspielen wert!
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