Unblack Metal, White Viking Metal und Konsorten

Alle Diskussionen rund um andere Stile des Metal.

Moderatoren: Schlaf, Shadowthrone, Imperial Warcry, Morgenstern, Kain, Schwermetall Forumsmoderatoren

Benutzeravatar
Bandog
Kardinal
Beiträge: 1430
Registriert: 17.11.2004, 01:34

Unblack Metal, White Viking Metal und Konsorten

Beitrag von Bandog »

Gut, mittlerweile hat ein kleiner Teil des Christentums gemerkt, dass in keiner Musikart per se etwas blasphemisches vorherrscht, da Töne, die aus einem Instrument entspringen, nicht zwingend etwas sein müssen, dass bei Gott Missfallen erzeugt, bloss weil die Schöpfer dieses Genres den Namen seines Widersachers aufriefen. Dennoch rechtfertigt das in keiner Weise die Übernahme sämtlicher Symbolik und Darstellungsweisen aus ebenjenen Sparten. Sowas hier:

Bild

oder ähnliche Bilder, wie beispielsweise von Slechtvalk, sind einfach nur lächerlich. Wenn es einen Christen fasziniert, ein Instrument in den Händen zu halten, das geschaffen wurde um menschliches Leben zu zerstören, dann heisst das nicht, dass es in seinen Händen zum Symbol für Lobpreisung des Lebens verkommt, sondern schlicht und einfach, dass er wohl doch tiefer in der dunklen Seite des Lebens steckt, als er sich erhofft hatte. Und es soll keiner sagen, dies sei ein Symbol für den täglichen Kampf Jesus' gegen Satan. Spirituelle Vorgänge durch Gegenstände zu symbolisieren ist nämlich etwas zutiefst heidnisches, dass die christliche Lehre in keinster Weise toleriert (selbst wenn da Katholiken etwas anderes behaupten mögen).

Sehen wir uns mal ein weiteres Bild an, diesmal von diesem Herrn namens Pilgrim, ebenfalls Crimson Moonlight:
Bild
Gefällt es ihm, wenn menschliches Blut (oder ein Symbol dafür), aus seinem Haupt fliesst und seinen Körper bedeckt? Will er damit bedingungslose Verschwendung des Lebenssaftes, der allen Lebewesen von ihrem Schöpfer geschenkt worden ist, propagieren? Will er dazu aufrufen, einen Körper, in dem ja der heilige Geist höchstselbst haust, zu verletzen und zu schänden? Jaja, ich verstehe, er will damit die Leiden Christi darstellen und auf das vergossene Blut tausender Christen in den Arenen Roms hinweisen. Wobei wir dann wieder beim Götzentum wären. Wieso nicht gleich zusammen mit den orientalisch-römischen Kultisten der katholischen Kirche symbolkannibalische Riten vollziehen, sprich, Abendmahl feiern?

Ein weiteres Bild, diesmal von Antestor:
Bild
Predigt dieser Herr christliche Liebe? Den Texten nach, ja. Aber wieso bemalt er sich dazu sein Gesicht, so dass er ausschaut wie ein grimmiger Höllenfürst? Wieso tut er mit hassverzerrt brüllender Stimme von der Liebe Jesus zu allen Lebewesen kund? Oder will er damit etwa zornig dem Satan entgegentreten, ohne zu wissen, dass Zorn eine Todsünde ist? Ist seine Stimme etwa gar nicht hasserfüllt sondern schlicht leidend, während er vom Martyrium des Erlösers erzählt? Vermutlich nicht, denn damit stellt er sich ja blasphemischerweise auf eine Stufe mit dem Heiland.

Es kann nur zwei Erklärungen geben für christliche Bands, die davon angetan sind, mit Mordwaffen zu posieren, sich Zorn ins Gesicht zu malen und auf der Bühne hasserfüllt kreischend mit Blut rumzuspritzen.

Erstens: Sie müssen unheilige Allianzen eingehen, um eine Brücke zu bauen zwischen ihrem Innenleben und der von aussen hereingetragenen Ideologie. Sie sind von der dunklen Seite des Menschseins fasziniert und versuchen das mit einer altorientalischen Philosophie, die ihnen als Naturgesetz eingeimpft worden ist, in Einklang zu bringen, anstatt sich selbst als Vorbild für ihr Weltbild zu nehmen und somit zu akzeptieren, dass das menschliche Herz zu durchaus dunklen Regungen fähig ist. Solche Menschen sollten, um innere Konflikte zu vermeiden, sich schleunigst für eine Seite entscheiden, denn im Christentum sind derartige Riten und das Zulassen solcher Emotionen nicht vorgesehen. Falls man Wert auf einen postmortalen Kurplatz im Himmel legt, sollte man sich läutern und derartigem Gebaren abschwören. Oder sich das ganze vielleicht einfach nochmals überlegen.

Zweitens: Sie versuchen Jugendliche, die einen noch ungefestigten Charakter haben und nicht die volle Bandbreite ihrer Emotionen ausgeschöpft haben, auf ihre Seite zu ziehen, indem sie in ihnen durch Waffen, Schminke und zornvolles Gebaren Emotionen auslösen, die sie dann als vom Heiligen Geist ausgelöst deklarieren und durchaus mit dem Christentum vereinbar erklären. Solche Rattenfänger seien gewarnt: Ich bin mir sicher, es gibt irgendwo in der Bibel eine wunderschöne Allegorie, in der genau erklärt wird, was mit solchen geschieht, die andere durch Vorspiegelung falscher Tatsachen und zweckgebundener Blasphemie auf ihre Seite zu ziehen versuchen.

Ich würde mich freuen, wenn die doch recht zahlreichen Christen und Unblackmetaller an diesem Board mal dazu Stellung beziehen könnten. Meistens äussern sie sich ja zu solchen Themen nicht oder äusserst ausweichend.
Sartael
Bischof
Beiträge: 589
Registriert: 20.04.2005, 09:51
Wohnort: Essen (d)

Beitrag von Sartael »

ich verstehe auch nicht, was christen damit bezwecken. black metal ist ansich einfach schon blasphemisch, vor allem durch die optik. wenn diese personen die optik übernehmen, kann das nur wenige gründe haben:

1. sie sind sich gar net bewußt, was sie da tun (unwahrscheinlich)
2. sie machen es absichtlich, um eher "akzeptiert" zu werden, innerhalb der bm - szene
3. oder sie meinen das mit den christlichen aspekten nicht ernst.
Benutzeravatar
Eiswalzer
Papst
Beiträge: 3148
Registriert: 23.08.2005, 11:18
Wohnort: Digitalien

Odins Zorn!

Beitrag von Eiswalzer »

Bin zwar kein Christ aber auch kein Vollblutblackmetaller.

Christliche BM-Bands sind völlig bescheuert - etwa so wie das Bsp. mit den Nazi-Rappern... Christliche Metalbands solls von mir aus ruhig geben, ist ja nicht verboten (wenn ichs auch ziemlich schwul finde :) ). Aber so ein Paradoxon gehört ausgemerzt. Die sind ja völlig bescheuert! BM ist eine Sache der Einstellung und die lässt sich mit typisch christlichen Idealen absolut nicht vereinbaren.

Möge Quorthon sie von Asgard aus mit Blitzen niederstrecken!
Azrael
Kardinal
Beiträge: 1227
Registriert: 04.04.2005, 18:08
Kontaktdaten:

Beitrag von Azrael »

Genialer Text @Bandog. Könnte es nicht besser ausdrücken.
Christlicher Black Metal bzw. Unblackmetal ist ein Widerspruch in sich. Bei solchem Sondermüll wird mir schlecht. Black Metal hat nix mit Nächstenliebe oder der Anhimmlung einer Religion für die Schwachen zu tun. Das ist ja zum Kotzen. Hoffentlich spielen die Herrschaften mal in unserer Gegend...
Weltentod
Bischof
Beiträge: 695
Registriert: 20.10.2004, 09:59

Re: Unblack Metal, White Viking Metal und Konsorten

Beitrag von Weltentod »

Bandog hat geschrieben:Zweitens: Sie versuchen Jugendliche, die einen noch ungefestigten Charakter haben und nicht die volle Bandbreite ihrer Emotionen ausgeschöpft haben, auf ihre Seite zu ziehen, indem sie in ihnen durch Waffen, Schminke und zornvolles Gebaren Emotionen auslösen, die sie dann als vom Heiligen Geist ausgelöst deklarieren und durchaus mit dem Christentum vereinbar erklären. Solche Rattenfänger seien gewarnt: Ich bin mir sicher, es gibt irgendwo in der Bibel eine wunderschöne Allegorie, in der genau erklärt wird, was mit solchen geschieht, die andere durch Vorspiegelung falscher Tatsachen und zweckgebundener Blasphemie auf ihre Seite zu ziehen versuchen.
Ich würde diese Möglichkeit als die wahrscheinlichste ansehen. Es ist ja bekannt wie leicht sich junge Menschen manipulieren lassen. Geraten die jungen Schäfchen dann nun in die Kreise des Black Metal, einfach weil ihnen die Musik gefällt und sie sich erst später mit den wirklichen Inhalten beschäftigen, so können sie durch die hier dargebotenen Klänge wieder zur Herde zurückgeholt werden. Denn es ist die Musik die ihnen gefällt und sie müssen dazu nichtmal Gott verleugnen sondern das Gegenteil ist der Fall.
Das christen in einem solchen Fall praktisch jedes Mittel recht ist, dürfte durchaus bekannt sein.
Benutzeravatar
Ragnar
Papst
Beiträge: 2775
Registriert: 22.12.2004, 08:17
Wohnort: Zürich

Re: Unblack Metal, White Viking Metal und Konsorten

Beitrag von Ragnar »

Bandog hat geschrieben:Spirituelle Vorgänge durch Gegenstände zu symbolisieren ist nämlich etwas zutiefst heidnisches, dass die christliche Lehre in keinster Weise toleriert (selbst wenn da Katholiken etwas anderes behaupten mögen).
nun, mit dieser behauptung hab ich ein problem. so wie ich dich verstehe, ist es also unchristlich, jesus am kreuz zu verehren? dies symbolisiert ja gerade einen spirituellen vorgang, welcher symbolisiert wird. oder der kelch, welcher für das letzte abendmahl steht. ich würde eher sagen, so ein verhalten, wie du es oben beschreibst, würde auf die fundamentalistischen protestanten zutreffen. aber nicht auf katholiken.

nun, korrigiere mich, wenn ich die aussage falsch interpretiert habe. ansonsten: guter text.
Arwald

Beitrag von Arwald »

diese armseeligen Witzfiguren sind zwar eine Schande, jedoch sowas von lächerlich, dass sie keinerlei Beachtung verdient haben.
Benutzeravatar
Lubomir
Abt
Beiträge: 429
Registriert: 20.09.2004, 14:50
Wohnort: Kirchberg

Beitrag von Lubomir »

da für mich black metal eig. nur musik darstellt (ist jetzt meine meinung... ich sage nicht, dass es für andere nicht mehr ist) habe ich eig. keine probleme auch christliche bands zu hören. bin auch erst durch einen christlichen freund auf den metal aufmerksam geworden und hörte zuerst christliche bands. das hat sich dann natürlich weiter entwickelt. auch jetzt hör ich ab und an noch christliche bands. da hat es schon einige die nicht schlech sind. :wink:
Benutzeravatar
Bandog
Kardinal
Beiträge: 1430
Registriert: 17.11.2004, 01:34

Beitrag von Bandog »

Lubomir hat geschrieben:da hat es schon einige die nicht schlech sind
Keine Frage. Nur, darum geht es hier nicht.

@Ragnar: Wieso trifft sowas nicht auf Katholiken zu? Gerade da du den Abendmahlkelch erwähnst, der darin enthaltene Wein wird von den Katholiken tatsächlich als das Blut Jesu angesehen und die Oblate symbolisiert den Leib Christi; während der Vorgang bei den Reformierten ein reines Gedächtnismahl ist.
Benutzeravatar
Lubomir
Abt
Beiträge: 429
Registriert: 20.09.2004, 14:50
Wohnort: Kirchberg

Beitrag von Lubomir »

ich muss hier noch kurz erwähnen, dass ich das wirklich nicht sehr passend finde, wenn die mit cp und blut auftreten. aber sonst ists mir eigentlich egal.
Benutzeravatar
Jera
Abt
Beiträge: 458
Registriert: 16.07.2005, 19:24

Beitrag von Jera »

Das Christentum hinkt immer mehr der modernen Zeit nach, merkt aber nicht, dass sich das ganze nicht mit ihren Grundsätzen verbinden lässt.
Benutzeravatar
Orgetorix Jowanko
Mönch
Beiträge: 327
Registriert: 15.11.2003, 10:33
Wohnort: Helvetia, nähe Winti

Beitrag von Orgetorix Jowanko »

Das Christentum hinkt immer mehr der modernen Zeit nach, merkt aber nicht, dass sich das ganze nicht mit ihren Grundsätzen verbinden lässt.
Wieso? Erklär mal bitte!
Versteh nicht, wo der angebliche Widerspruch zu den Grundsätzen sein soll... welche Grundsätze? Die der christlichen Lehre oder die der Kirche (bei letzterem könnte ich Deine Aussage noch unterschreiben).

Ebensowenig verstehe Aussagen wie
lack metal ist ansich einfach schon blasphemisch, vor allem durch die optik.
Was zum Teufel soll bitte sehr an der Pandabären-Optik blasphemisch sein?????? :shock: Also, ich finde es schon eine ziemlich witzige Vorstellung, dass jemand denkt, er könnte "Gott lästern" (somit muss er also an Gott glauben, nicht), in dem er sich n'Bissl Make-Up ins Gesicht schmiert. :roll: 8) :lol:


Ich bin nicht der reinrassige Pandabär... gar nicht. Aber so, wie ich Black Metal bislang verstand, geht es darin um einen sehr persönlichen Ausdruck von... von Dingen wie Hass (oft gegen eine religiös-staatliche Macht... die sich allermeistens in form einer "christlichen" Kirche manifestiert), Aggression, usw. In gewissem Sinne wohl sowas wie "Rebellionsmusik"... so idiotisch es vielleicht klingen mag: Vielleicht so ähnlich wie Punk in seinen Anfängen.
Es ist somit auch mehr als "nur" Musik... es ist ein Lebensgefühl, dem mit Musik Ausdruck verliehen wird.

So verstand ich bisher Black Metal. ...liege ich da jetzt total falsch, oder was?

Falls ja, kläre man mich bitte auf.
Falls nein, sehe ich irgendwie immer noch ned ganz ein, wo jetzt der Widerspruch zum christlichen Glauben stehen soll....

Zum Beispiel: Ich denke, ein Christ, dem die ursprüngliche christliche Lehre am Herzen liegt, der kann durchaus verdammt viel Hass gegenüber der Institution Kirche verspüren. Okay, vielleicht richtet sich sein Zorn nicht gegen Menschen, aber gegen eine zerstörerische Sache an sich schon.

Oder poltern Emperor (meine Panda-Götter :D ) auf "Anthems to the welkin at dust" nicht gegen Falschheit, Heuchelei und Ungerechtigkeit... wie sie eben gerade aus dem kirchlichen Lager kommt ("Loss and curse...")??? Nun... also eigentlich finde ich dieses lyrische Engagement im höchsten Masse christlich. :twisted: 8) ...ich mein, es wird da ja eigentlich gegen Falschheit und für Wahrheit, Authentizität und Echtheit plädiert. ...was doch im höchsten Masse christliche Werte sind, oder?

Und wenn Emperor das dürfen, seh ich nicht ganz ein, wieso Bands wie Crimson Moonlight es nicht dürfen sollten.



Klar... muss ich zugeben: Es gibt schon ziemlich belustigende Auswüchse des "christlichen Black Metals". Hab mich auch schon köstlich amüsiert.
Aber von der grundsätzlichen Idee her seh ich irgendwie wirklich keine Widersprüche.





Hoch die Hörner
Orgetorix
Sartael
Bischof
Beiträge: 589
Registriert: 20.04.2005, 09:51
Wohnort: Essen (d)

Beitrag von Sartael »

also das corpsepaint, das sagt ja schon der name, soll eine leiche immitieren. das ist sicherlich nicht gerade christlich, und überall umgedrehte kreuze sind nicht blasphemisch??
Benutzeravatar
Orgetorix Jowanko
Mönch
Beiträge: 327
Registriert: 15.11.2003, 10:33
Wohnort: Helvetia, nähe Winti

Beitrag von Orgetorix Jowanko »

also das corpsepaint, das sagt ja schon der name, soll eine leiche immitieren. das ist sicherlich nicht gerade christlich, ?
Und gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz fürchterlich böööööööööse ist es wohl, was? ;)
Könnte mir vorstellen, dass ich unchristlichere Dinge kenne. ;)

Ne im Ernst: Was das CP angeht... die Sache mit der Leiche ist ebenfalls Ausdruck eines Gefühls, eines Gedankens und einer Haltung gegenüber gewissen Dingen. Und es ist ein Gefühl, eine Haltung, ein Gedanke, der nun mal einfach ehrlich ist... und der nicht "antichristlich" ist.

Ein plumpes Beispiel.... aber der Pandabär sieht die Welt, wie sie sich unter der Marter des "zivilisierten Menschen" windet. Er sieht all die Falschheit, all die Ignoranz, die Dummheit, die Heuchelei, ect. von welcher die Menschheit geprägt ist. Und er sieht, dass beispielsweise ökologisch gesehen die Spezies Mensch wohl die grösste Plage ist, die der Planet Erde wohl jemals erlebt hat.
So... und DAMIT hat der schwarzwurzlige Pandabär ein Problem. Dagegen richtet sich sein Hass.

Und? Ist diese Empfindung nun sooooo verdammt un-christlich? Bzw. kann ein Christ (wenn er doch ein "wirklicher Christ" ist) solche Empfindung nicht habe?
Der Panda sagt: Menschheit ausrotten.
Der Christ sagt: Liebe deine Nächsten.
...stimmt soweit. Ein Widerspruch. Nur... ich glaube nicht, dass mit dieser (Nächsten)Liebe im biblischen Sinne das gemeint ist, was - zugegebenermassen - sehr viele Pfaffen inkl. ihrer Schäfchen heute praktizieren. Sprich: "Lieb sein". Brav sein. Anständig sein (was zum Teufel das auch immer bedeuten soll). Eine heile, fromme Scheinwelt aufrecht erhalten, in welcher eben alle immer schön lieb und nett miteinander sind. "Lieb sein" auch im Sinne von "ja nicht's dagegen (gegen was auch immer) sagen, sondern immer schön angepasst sein".... ja nie etwas böses gegen den "Nächsten" sagen, auch wenn dieser die grösste Scheisse baut.
DAS ist - glaube ich - nicht mit dieser Nächstenliebe gemeint. Ich denke, solche misanthropischen Schwarzwurzel-Empfindungen sind einfach nur ehrlich (und somit verdammt christlich! ;) ) und sie sind wohl natürlich, wenn man in einer Zivilisation lebt.
Wie man mit den Empfindungen umgeht, darin mögen sich Unterschiede zeigen. Aber die Sache, welche Black Metal an sich ausdrückt, empfinde ich überhaupt nicht als un- oder gar anti-christlich.
und überall umgedrehte kreuze sind nicht blasphemisch?
Und die Sache mit den umgedrehten Kreuzen... heja, das mag wohl primär die Billig-Klunker-Industrie freuen. :twisted:

Das Kreuz ist nicht seit jeher ein christliches Symbol. Die katholische Kirche hat es zu dem gemacht. Primär ist es einfach ein Folter- bzw. Hinrichtungs-Werkzeug, welches die Römer benutzten (und die guckten es - wenn's mir recht ist - von den Karthargern ab).

Klar, wenn heut n'Pandabär ein umgekehrtes Kreuz trägt, so richtet er sich in den meisten Fällen (mal abgesehen von all den Teenie-Schaaren, welche einfach evöl sein wollen) gegen die Kirche, aber wirklich auch gegen die Bedeutung, die dem Symbol des Kreuzes zugeschrieben wird: Den christlich-jüdischen Messias.

Nur... ganz ehrlich gesagt: Schau Dir die Kirche an, wie sie ihr Zepter in den letzten 17 Jahrhunderten schwang. Schau Dir an, für was alles das Kreuz als Symbol benutzt wurde (z.B. passierte auch der Völkermord in der Inquisitions-Zeit unter dem Zeichen des Kreuzes).... da könnte ich mir verflucht gut vorstellen, dass Jesus selbst ein umgekehrtes Kreuz tragen würde, würde er heute als Mensch auf der Erde leben. :twisted: :twisted: :twisted:

"Blasphemisch" bedeutet "Gotteslästerlich". Und ich habe irgendwie nicht das Gefühl, dass GOTT durch ein umgedrehtes Kreuz gelästert wird.
Benutzeravatar
Orgetorix Jowanko
Mönch
Beiträge: 327
Registriert: 15.11.2003, 10:33
Wohnort: Helvetia, nähe Winti

Beitrag von Orgetorix Jowanko »

@Bandog:

Noch zu Deinen Ausführungen:
Ich würde Dir in allem Recht geben... würde ich glauben, dass das, was z.B. gewisse Freikirchen & Co. als "Christentum" verkaufen, auch wirklich Christentum ist.
Hmmmm :roll: :? ...okay, das klang jetzt ziemlich anmassend, was? Ich will niemandem sein Christentum absprechen.

Aber all dieses verbildlichte Gut-Böse-Denken, wie es halt wirklich oft gepredigt wird (und von dem DU offensichtlich auch geprägt bist), davon sehe ich extrem wenig in der Bibel... aus welcher dieses Denken angeblich stammen soll.

Ich meinte beispielsweise solche Dinge:
Aber wieso bemalt er sich dazu sein Gesicht, so dass er ausschaut wie ein grimmiger Höllenfürst?
Wieso tut er mit hassverzerrt brüllender Stimme
Oder will er damit etwa zornig dem Satan entgegentreten, ohne zu wissen, dass Zorn eine Todsünde ist?
Sorry... will Dich nicht anpissen, aber solche Aussagen könnten nun genausogut von Papa Ratzi stammen! :twisted:

"Grimmiger Höllenfürst" ...herrje... WIE um alles in der Welt sieht denn ein "Höllenfürst" aus????????????????

"hassverzerrt brüllender Stimme" ...*räusper* ...na ja. Man kann alles so und so ansehen, nicht? Ich selbst sing auch (grunzig). Und für mich ist diese Art von Gesang sehr, sehr persönlich und ausdrucksstark... ich liebe es. Es KANN Hass ausdrücken. Aber genauso gut alles mögliche andere. Kraft beispielsweise. Oder Ernsthaftigkeit.

"Todsünde" ...*hüstel* ...auch hier: Das ist ne Erfindung der Kirche. In der Bibel (auf welche sich die Kirche ja so vollmundig beruft) steht sowas nicht.


Das ist eben das, was ich vorhin meinte: Black Metal scheint dann wirklich anti-christlich zu sein, wenn man dieses kastrierte, frömmlerische, affekt-feindliche, "nette", heuchlerische Kirchen-Christentum als Christentum ansieht, in welchem "Anständig sein" (zumindest es nach aussen so aussehen lassen) das Höchste ist und welches fixe (im Mittelalter geformte) Vorstellungen davon hat, was schön und was nicht schön, was böse und was nicht böse, was anständig und was nicht anständig, ect. ist.

Wenn man aber davon absieht und den Ursprung anblickt oder das, was in der Bibel so steht... und DAS als Christentum ansieht, dann kann ich Black Metal beim besten willen nicht "anti-christlich" finden.

Zugegeben: Leider ist es in unserer Gesellschaft ersteres, was sich mehrheitlich als Christentum präsentiert. Und leider sind wir alle (ob wir es wollen oder nicht) in gewissem Masse davon geprägt (immerhin wuchsen wir in einem "christlich verseuchten" Umfeld auf).
ABER bitte, bitte Bandog: Wenn Du doch schon das Christentum scheisse findest, dann guck sowas auch differenzierter an und eben gerade NICHT mit dieser "christlichen" Sichtweise, welche die Päpste und Pfaffen an den Tag legen!!!


Orgetorix
Benutzeravatar
Mjölnir
Mönch
Beiträge: 391
Registriert: 04.07.2005, 21:19

Beitrag von Mjölnir »

ich glaube er hat sich so ausgedrückt um die gegensätzlichkeit zu betonen...
Benutzeravatar
Ragnar
Papst
Beiträge: 2775
Registriert: 22.12.2004, 08:17
Wohnort: Zürich

Beitrag von Ragnar »

@Orgetorix Jowanko: gibst ja vollgas :)

was ich noch anmerken wollte, du hast ja schon erwähnt, dass das kreuz ein folterinstrument war. interessant, dass - ich bin mir nicht mehr sicher, ob paulus oder petrus - sich umgekehrt kreuzigen liess, da er es nicht als würdig empfand, gleich wie jesus zu sterben.

gut: es stellt sich nun immer die frage, ob man bei einem symbol auf den ursprung zurückgehen kann oder nicht. schliesslich ist sowas immer im wandel. die swastika zb ist heute verrufen, nur weil es vor kurzer zeit einmal missbraucht wurde. und die jahrtausende währende bedeutung (bei den meisten leuten) in vergessenheit geraten ist.

beim kreuz verhält sich es anders: fast niemand weiss, dass paulus oder petrus sich umgekehrt kreuzigen liess. ergo ist es egal, da das verkehrte kreuz heutzutage eindeutig als symbol des black metal, des satanismus, der abneigung gegenüber gott usw. zuzuordnen ist.

witzig noch: der mjöllnir. wenn leute kommen und sagen: ja die alte bedeutung blabla. dann frag ich immer, ob sie denn an die germanischen götter (sprich ob er ein asatru ist) glauben. praktisch immer hör ich die antwort nein. wieso tragt er es also? weil er's einfach geil findet, fertig aus! - es ist inzwischen einfach ein symbol für "allgemein metal hörender" verkommen - bzw geworden, wie immer man das sieht.
Benutzeravatar
Bandog
Kardinal
Beiträge: 1430
Registriert: 17.11.2004, 01:34

Beitrag von Bandog »

Oha, Häuptling Orgetorix zieht mit der Tastatur ins Feld, um die seinigen mit Bit und Byte zu verteidigen :)

Nun, dass ich als Atheist misstrauisch gegenüber Philosophien bin, die ihre eigenen Naturgesetze aufstellen, ist klar. Ich bin aber nicht im Speziellen ein Feind des Christentums, dessen genaue Definition und individuelle Auslegung hier abzuhandeln wohl etwas zu weit ginge. Dennoch sei dir versichert, dass ich weder im Gut/Böse-Denken verhangen bin, noch durch die Kirche ein selbiges eingehämmert bekommen habe; ich bin nicht getauft worden und wurde nie in grösserem Masse aggressiv angeworben von Gläubigen. Ich kenne Christen verschiedenster Couleur, Erzkatholiken, Hobbychristen, Chrischona-Angehörige, Urchristen, White-Metaller sowie Personen, die ihr ganz eigenes, individuelles Christentum ausleben. Desweiteren habe ich mich in nicht geringem Masse mit Religionsgeschichte beschäftigt. Mein Bild des Christentums ist also nicht von der Kirche geprägt, auch habe ich kein Musterbild eines Christen im Kopf, der Sonntags mit Anzug und Scheitel im lokalen Sektentempel Gott anfleht, ihm zu helfen, den Gedanken an die Oberweite Elin Nordegrens aus seinem Kopf zu verdrängen. Ich will auch niemandem das Recht absprechen, seinen Glauben mit der Musik auszudrücken, die ihm am meisten behagt.

Dies alles aber verhindert nicht, dass mir ein paar ziemliche Diskrepanzen im Unblack Metal und im White Viking Metal aufgefallen sind, deren Ursachen ich doch gerne geklärt haben möchte. Um mich zu wiederholen:

1. Waffen wurden geschaffen, um Wunden in Menschen zu reissen, oder Leben - das laut christlicher Lehre von Gott geschaffen wurde - zu zerstören. Eine positive Darstellung von Tötungsinstrumenten und ein Posieren mit selbigen sowie jegliche Faszination die sie auslösen, ist auch mit der differenziertesten Betrachtungsweise des Christentums nicht mit selbigem vereinbar.

2. Der Levitikus sagts deutlich: Blut bedeutet Leben. Es gibt keinen Grund, wieso Unblackmetaller ein Vergiessen von solchigem - wenn auch nur symbolisch - als positiv darstellen sollten und sich sich auf der Bühne mit der Vergeudung von Lebenssaft profilieren. Und was die Bibel zum Verzehr von Blut sagt (siehe Antestor) ist auch ziemlich klar: Nicht genehm.

3. Klar kann die Stimme im Black Metal oft auch etwas sehr Erhabenes haben. Dennoch ist eine Stimmlage nicht einfach etwas, dass man einer persönlichen Auslegung überlassen kann, immerhin sind es klare Ausdrücke von Emotionen. Ich bin kein BM-Sänger; meine Stimme tönt nur brüllend wenn ich zornig bin; wenn ich verzweifelt und hasserfüllt wäre, würde sich dies wohl in einem BM-ähnlichen Kreischen äussern. Wie ein "Höllenfürst" aussieht, weiss ich als Atheist natürlich nicht nicht im Detail, aber die BM-Kollegen versuchen dies darzustellen, indem sie sich den Zorn ins Gesicht schminken. Und sicher, die Bezeichnung von Zorn als Todsünde, also als Sünde bei der man sich das Himmelreich verwirkt, stammt aus der Kirche. Dennoch deckt die Bibel diese Auslegung voll und ganz, liest man doch im Galater, einem der ersten schriftlichen Zeugnisse der christliche Lehre: Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage es noch einmal voraus: die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.

Und wenn man 1-3 bedenkt, muss man zwangsweise zu den Schlüssen kommen, die ich oben unter Erstens und Zweitens aufgelistet habe. Ich hoffe, ich konnte das mal mit einer neueren Formulierung etwas klarer stellen und allfällige Ungereimtheiten ausräumen. Ich hoffe nicht, dass das dergestalt ausgelegt wird, dass ich der Stimme des helvetischen Oberbarden ans Leder wolle; die soll weiterhin so kraftvoll erschallen wie zuvor.
Benutzeravatar
elon
Priester
Beiträge: 224
Registriert: 07.06.2004, 15:38
Wohnort: Aargau
Kontaktdaten:

Beitrag von elon »

1. Waffen wurden geschaffen, um Wunden in Menschen zu reissen, oder Leben - das laut christlicher Lehre von Gott geschaffen wurde - zu zerstören. Eine positive Darstellung von Tötungsinstrumenten und ein Posieren mit selbigen sowie jegliche Faszination die sie auslösen, ist auch mit der differenziertesten Betrachtungsweise des Christentums nicht mit selbigem vereinbar.
Eine Gegenfrage:
Dann sind also alle Black-Metaller, die mit solchen Waffen posieren, potentielle Mörder, Gewalt verherrlichende Idioten, oder einfach nur gemein gefährlich? Posieren die mit Waffen, weil sie damit ausdrücken wollen, dass sie damit Leute umbringen oder verletzen wollen? Dass für sie Gewalt und Totschlag etwas schönes und gutes ist?

Achtung Ironie!
Benutzeravatar
Orgetorix Jowanko
Mönch
Beiträge: 327
Registriert: 15.11.2003, 10:33
Wohnort: Helvetia, nähe Winti

Beitrag von Orgetorix Jowanko »

Heieieiei, ham mir schon gedacht, dass das viel Text zur Folge haben wird! :D So ist recht! :twisted:
ich glaube er hat sich so ausgedrückt um die gegensätzlichkeit zu betonen...
...die wirklich vorhanden sind?


@Ragnar:
Stimmt, was Du sagst. Übrigens ging es nicht nur Petrus so. Er "wählte" wohl die "umgekehrte Variante", weil diese ohnehin auch schon bekannt war. Die Römer kreuzigten ne Menge Leute. Und ne Menge auch mit dem Kopf nach unten...

Was das "Verkommen" von Symbolen angeht... klar, stimmt wirklich, was Du da sagst. Es ist oft so.
Es stimmt auch, dass in Sachen Kreuz die kirchliche Bedeutung schon alt ist. Und dass man von dem her auch sagen kann, dass ein Umgedrehtes Kreuz ganz klar ein Symbol gegen...... zumindest gegen die Kirche ist.
Nur so zum sagen: Die Kirche selbst verfolgte in ihren Anfängen Urchristen. Für mich ist'n Kreuz ein Symbol für das, für die Kirche, für diese Institution, an deren Hände das Blut von Millionen von Menschen klebt. Aber nicht irgendwie für Gott... oder für christliche Werte wie z.B. Liebe (wär schon witzig: Ein Symbol für alles: Völkermord, Liebe, ect. *lol*).
Aber eben... das sieht wohl jeder etwas anders. Genauso wie die Svastika und Mjöllnir-Sache.

Oha, Häuptling Orgetorix zieht mit der Tastatur ins Feld, um die seinigen mit Bit und Byte zu verteidigen
:D Ey Bandog! Es geht mir mitnichten darum, irgendwen zu verteidigen! Und was "die meinigen" angeht.... ich müsste vielleicht noch erwähnen, dass ich selbst einiges, was Antestor & Co. so bieten (mal abgesehen von ihrer Musik ;) ), ziemlich bescheuert finde. Ich will sowas nicht verteidigen. Was Antestor, Crimson Moonlight & Co. machen, ist mir ehrlich gesagt scheissegal. Es gibt unter ihnen ein, zwei Bands, welche ich recht geil finde (eben z.B. die beiden genannten), es gibt aber auch solche, die ich nur als reinste Lachnummern empfinde. Aber darum ging es mir auch nicht.

Um was es mir ging: Ich frage mich einfach, was man manchmal unter "Christentum" versteht.

Wenn ich mir Black Metal ansehe... und dann feststelle, dass es Leute gibt, die DAS als GEGENSATZ zum christlichen Glauben sehen.... nun, da frag ich mich schon irgendwie, was denn "christlicher Glaube" sein soll.

Black Metal ist wohl wirklich so etwas wie "Rebellions-Musik". Ich könnte mir sogar vorstellen: Hätte es in Europa keine christliche Kirche gegeben... hätte es in Europa keine Staatsreligion (mit all ihren Folgen)... dann hätte es möglicherweise auch nie Black Metal gegeben. Oder?

Nur, gegen was wir da "rebelliert"?

Geht es nicht darum, die Falschheit und Heuchelei in christlichen Reihen an den Pranger zu stellen?
...das tat Jesus auch.

Geht es nicht darum, seinen Hass gegen ein religiöses System auszudrücken, welches einem einen Glauben aufzwängt, die allgemeingültige Regeln aufstellt, die staatliche Macht ausübt, die ne Menge Kohle abzockt, ect?
...das tat Jesus auch.

...die Liste könnte man noch beliebig lange ausführen.

Siehst Du, worauf ich hinaus will?

Ich will keine fein-theologischen Zerlegungsarbeiten und Debatten führen. Ist meiner Ansticht nach auch gar nicht nötig.
Ich finde einfach, dass vieles von dem, was heute als "Christentum" propagiert wird, eigentlich recht wenig mit dem ursprünglichen Christentum zu tun hat. UND dass Black Metal mit seiner Botschaft in vielem eigentlich viel mehr diesem verzerrten Bild von Christentum widerspricht, als dem ursprünglichen Christentum.
DAS meinte ich.

Definition und individuelle Auslegung hier abzuhandeln wohl etwas zu weit ginge. Dennoch sei dir versichert, dass ich weder im Gut/Böse-Denken verhangen bin, noch durch die Kirche ein selbiges eingehämmert bekommen habe; ich bin nicht getauft worden und wurde nie in grösserem Masse aggressiv angeworben von Gläubigen.
Ich glaube auch nicht, dass Du jetzt irgendwie "speziell" davon gefärbt bist. Sagte ich auch nicht. Aber ich glaube, dass wir alle in gewissem Masse geprägt sind. Ohne es zu wissen vielleicht.
Ich bin auch in keine Kirche getauft. Ich wurde auch nicht christlich erzogen.
Aber es ist nun mal einfach so, dass hier in Westeuropa viele Denkmuster, moralische Haltungen, ja sogar politische Normen und unsere Sprache, ect. von der kirchlichen Theologie, welche jahrhundertelang über diese Länder herrschte (!), gepräg sind. Und wir alle wuchsen darin auf!
Ich denke, es braucht noch ein paar Generationen, bis es soweit ist, dass Kinder in einer - zumindest christlichem Glauben gegenüber - einigermassen "Neutralen" Umgebung aufwachsen (...wenn man davon ausgeht, dass die Kirche, ect. kontinuierlich abnimmt und irgendwann ganz verschwindet).


Was Deine theologischen Ausführung angeht:

Waffen... dann müssten Christen also auch Militär verweigern, oder? ;) (wogegen ich nix einzuwenden hätte :twisted: )

Blut... wenn Du das alte Testament zitierst musst Du aufpassen, dass Du's im genauen Kontext ansiehst. Es gibt viele Dinge, welche einem bestimmten Stamm galten... und nicht allgemeingültig waren (wie z.B. auch die Sache mit dem "Zehnten"... ein Faktum, das die Kirche gerne verschweigt :twisted:) !!!


Stimme... heja, das kann man ansehen, wie man will. Ich empfinde es halt einfach beim besten Willen anders.


Zorn... oha, ein Bibelvers. Also, ich komm auch mit einem: "Wenn ihr aber zornig seid, dann sündigt nicht!"
"Werk des Fleisches"... schon klar. Das besagt, woher der Zorn kommt. Aber es besagt nicht, dass der Zorn an sich etwas böses sei.
Der obige Bibelvers verdeutlicht das Verständnis von Zorn: Zorn an sich ist nicht etwas schlechtes. Aber Zorn kann schnell dazu verleiten, etwas schlechtes zu tun (z.B. jemanden umzubringen). Wenn man also zornig sei, so meint die Bibel, so solle man aufpassen, dass man im Zorn nicht sündige.


Ich hoffe nicht, dass das dergestalt ausgelegt wird, dass ich der Stimme des helvetischen Oberbarden ans Leder wolle;
My guinness my goodness! :shock: Ich glaube nicht, dass irgendwer in dieser ganzen Diskussion irgendetwas so interpretierte, dass irgendwer irgendwem ans Leder will! :lol: ...ich zumindest nicht.
Ist doch eine angeregte Diskussion.

...und ich sehe Deine Einwände. Und ehrlich gesagt: Ich muss irgendwie schon zugeben, dass ich blutbeschmierte Christen-Prediger, die mit der Axt in der Hand und einer Miene, die vermuten lässt, dass sie an Blähungen leiden, dastehen, auch eher seltsam finde. :twisted:
Nichts desto trotz muss ich aber sagen, dass der Botschaft des Black Metals wirklich nicht so viel anti-christliches abgewinnen kann. Ehrlich nicht.


Ey, aber noch was zum Thema Slechtvalk:
Die wurden ja auch genannt (und als absolut lächerlich bezeichnet). DA will ich nun mein Veto einlegen! Wir spielten schon ein paar Konzerte mit Slechtvalk und darum kennen wir die Jungs. Inzwischen hat sich zwischen ihnen und uns eine regelrechte Freundschaft entwickelt (der Sänger von Slechtvalk reiste zu meiner Überraschung sogar aus Holland in die Schweiz, als Sarah - unsere Drehleierin - ich neulich 30 wurden und ne Fete steigen liessen) und wir kennen sie einigermassen gut. Und diese Jungs (und Mädels) sind nun einfach wirklich okay!!!!
Mal abgesehen davon, dass ich ihre Musik wirklich geil finde: Slechtvalk würde ich nicht als christliche Band ansehen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Sie selbst sehen sich nicht als solche an. Sie sind als Personen zwar Christen, ja. Aber für sie ist das Privatsache. Sie machen "Slechtvalk" nicht, um irgendwas zu vermitteln, zu verkünden, oder was weiss ich. Sondern einfach, weil sie gerne diese Musik spielen.
Auch von ihrer Art her... wir sind inzwischen einigermassen sensibilisiert auf Christen in der Metal-Szene (na ja... vor gut einem Jahr spielten wir - nichts böses ahnend - mal am "Elements Of Rock".... was sich dann ziemlich schnell als ziemlich ätzende Sache entpuppte. Nämlich dann, als Schaaren von jungen White-Metal-Freaks zu uns kamen und versuchten, uns zu bekehren.... und wir dem Amoklauf nahe waren. :evil: ). Aber die Leute von Slechtvalk sind wirklich in Ordnung.

Was Ihre "Aufmachung" mit Waffen, ect. angeht... nimm die Band auch nur mal etwas unter die Lupe: Sie haben keine christlichen Texte... sondern Fantasy pur. Da geht es um Reiter und Krieger und Schlachten und Wälder und blablabla... klingt alles einigermassen Tolkien-inspiriert. Slechtvalk haben für ihre Alben Fantasy-Konzepte und diese setzten sie musikalisch (die Musik hat immer stärker nen Mittelalter-Einschlag) und halt eben auch visuell um.
Und das ist für sie Unterhaltung... keine missionarischen Unternehmung.


Heja...

Hoch die Hörner :D
Orge
Antworten