Amoklauf-Ratespiel

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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ganymed...
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marinetti
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Beitrag von marinetti »

Conquistador hat geschrieben:Yo soy el conquistador ! :wink:

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Die hängt bei mir überm Bett :-)

UNA - GRANDE - LIBRE!
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Herr Wolf
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Beitrag von Herr Wolf »

Killergames und Gewaltvideos sind sicher nicht die Auslöser für solche Massaker und Amokläufe. Schuld trägt allein unsere konsumorientierte Gesellschaft, wo Mobbing inzwischen zum guten Ton gehört. Und eine Verschärfung der Waffengesetze wird ebenfalls nichts bringen. Damit wollen sich höchstens bürgerliche Politiker auf Kosten der Opfer profilieren und Wählerstimmen fangen.

In meiner Schulzeit hatte ich ebenfalls solche Gewaltphantasien. Und nein, ich war nie ein Mobbingopfer. Ich kann aber durchaus nachvollziehen und verstehen, dass jemand mit einem schwachen Charakter den Hass so lange in sich hineinfrisst, bis die Gewalt aus ihm herausbricht und dann in einem Blutbad eskaliert. Solche Amokläufer haben leider nie gelernt, ihren Hass und ihre Verachtung in konstruktive Energie umzuwandeln.

Unschuldige Opfer gibt es aber definitiv nicht. Die waren halt zur falschen Zeit am falschen Ort.

Littleton - Protokoll eines Massakers 1/5
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Ge
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Beitrag von Ge »

Die meisten haben Gewaltfantasien in dem Alter aber was sich jetzt in der Schule abspielt, ist weit von "Streich" entfernt. Es ist allgemein viel Gewalt, vor allem psychische, zu beobachten. Bei uns war es noch so, dass es einen "Stinker" gab und 2-3 Streber, dann irgendwelche Grüppchen und hierarchisch am höchsten angesiedelt waren die Chefs der Sportmannschaften und die Sprecher, allen voran der Schulsprecher. Es hat gelangt, die "Uncoolen" auszuschliessen: Im Sport nicht wählen, nicht zu Parties einladen und beim Essen mussten sie auch woanders sitzen. Heute habe ich beobachtet, dass es "Gangs" gibt, die sich nicht im Coolsein messen, sondern durch Abstammung, Wohnort und Einzugsgebiet (Jugendhaus, Park) unterscheiden und einander richtig bekriegen. Es geht nicht mehr darum, dass man ein Streber ist oder stinkt, sondern schlicht zu welcher Gang man gehört. Da der Respekt vor Lehrpersonen weitesgehend abhanden gekommen ist, machen sich diese Gangs selbstständig. Man wird grösstenteils aufgrund der Gangzugehörigkeit von anderen angegriffen, nicht aufgrund anderer/personlicher Eigenschaften. Wenn es vor 10 Jahren, oder vor 20 Jahren Massenmörder keine gab, dann ist die neue Sozialisierung erstrecht kein Grund, wahllos um sich zu schiessen.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ach was! Ich bin ja schon froh, dass diesmal eben NICHT, wie meistens, ein Bachel eine Waffe genommen und wahllos um sich geschossen hat! Der Typ konnte seine Waffe wenigstens bedienen, und daraus ergibt sich die hohe Opferzahl! Mit einer Waffe muss man lange umgehen lernen und die meisten Schulamokläufer haben sich diese Mühe nicht gemacht! Der neue schon! Super, Burschi...
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Ge
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Beitrag von Ge »

Ja, es sind viele Jahre Übung mit beweglichen Zielen und Serienschüssen. Wieso keinem aufgefallen ist, was der Bachel da so lang geübt hat, ist auch etwas bedenklich. In einem Verein übt man so etwas jedenfalls nicht aber er konnte es.
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Goddess_Frigg hat geschrieben:Ja, es sind viele Jahre Übung mit beweglichen Zielen und Serienschüssen. Wieso keinem aufgefallen ist, was der Bachel da so lang geübt hat, ist auch etwas bedenklich. In einem Verein übt man so etwas jedenfalls nicht aber er konnte es.
Mal wieder vollkommener Unsinn. In beinahe allen Schießvereinen wird Combat-Schießen geübt, die paar Kleinkaliber-Szenen, mit denen du Fernsehkind "Schießvereine" verbindest, sind ein winziger Bruchteil, mit denen man die Öffentlichkeit beruhigt.
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Ge
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Beitrag von Ge »

Hagel hat geschrieben:
Goddess_Frigg hat geschrieben:Ja, es sind viele Jahre Übung mit beweglichen Zielen und Serienschüssen. Wieso keinem aufgefallen ist, was der Bachel da so lang geübt hat, ist auch etwas bedenklich. In einem Verein übt man so etwas jedenfalls nicht aber er konnte es.
Mal wieder vollkommener Unsinn. In beinahe allen Schießvereinen wird Combat-Schießen geübt, die paar Kleinkaliber-Szenen, mit denen du Fernsehkind "Schießvereine" verbindest, sind ein winziger Bruchteil, mit denen man die Öffentlichkeit beruhigt.
Ich war knapp 6 Jahre im Schiessverein, in Bonn, bei Köln und in Berlin und nirgends wurde Combat-Schiessen praktiziert. Ausserdem verbiete ich mir deinen Ton. Du bist weder allwissend, noch alleinwissend, noch eine Instanz auf diesem Gebiet.
wikipedia hat geschrieben:Das deutsche Waffengesetz in seiner gültigen Fassung beschränkt Ausbildung und Training im Combatschießen (abgesehen von behördlichen Waffenträgern wie Soldaten, Polizisten und Zollbediensteten) auf den sehr kleinen Kreis der Inhaber eines "Waffenscheines" (ca. 15.000 Personen bundesweit) und die Jäger. Anderen Legalwaffenbesitzern (Sportschützen, Waffensammlern) ist Combatschießen dagegen ausdrücklich verboten. Aus diesem Grund ist Combatschießen, zumindest in der Art des Angriffsschießens, auch auf öffentlichen Schießständen untersagt. Es gibt in Deutschland Anbieter für Kurse zum Erlernen des Verteidigungsschießens für Waffenbesitzer der genannten Personenkreise.
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Deswegen zeigen sie im Fernsehen ja auch nur Kinder und Jugendliche mit Kleinkaliberwaffen.

Was du mit 12 Jahren im Schießverein erlebt hast, ist in meinen Augen nicht repräsentativ. Combat-Schießen ist an der Tagesordnung, das kann man aus der Art der verkauften Waffen schließen, aus den Holstern, die am meisten verkauft werden und aus den Berichten in einschlägigen Zeitungen, die sich quasi ausschließlich mit Jagdwaffen oder Fausfeuerwaffen, die für diese Art des Schießens konzipiert sind, befassen. Präzisionsschießen ist nur doch bei älteren Männern und Kindern verbreitet.
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Ge
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Beitrag von Ge »

Hagel hat geschrieben:Deswegen zeigen sie im Fernsehen ja auch nur Kinder und Jugendliche mit Kleinkaliberwaffen.

Was du mit 12 Jahren im Schießverein erlebt hast, ist in meinen Augen nicht repräsentativ. Combat-Schießen ist an der Tagesordnung, das kann man aus der Art der verkauften Waffen schließen, aus den Holstern, die am meisten verkauft werden und aus den Berichten in einschlägigen Zeitungen, die sich quasi ausschließlich mit Jagdwaffen oder Fausfeuerwaffen, die für diese Art des Schießens konzipiert sind, befassen. Präzisionsschießen ist nur doch bei älteren Männern und Kindern verbreitet.
Für diese Waffen musst man einen Waffenschein besitzen. Und damit geht man auch nicht in den Verein, sondern macht einen Kurs ausserhalb des Vereinbetriebs. Alles andere ist (wie unschwer nachzulesen) schlicht und einfach per Gesetz verboten. Was du aus Verkaufszahlen liest ist also mehr Wert, als gesetzliche Tatsachen!? Aja. Damit behauptest du, dass jeder der nicht alt/minderjährig ist und in einem Verein trainiert, gegen das Gesetz verstösst und keiner sagt was? Aja. Des weiteren hatte der Bub keinen Waffenschein, die werden einem nicht gerade nachgeschmissen.
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Man benötigt keinen Waffenschein oder Waffenbesitzkarte, um in einem Verein schießen zu können. Und ja, ich behaupte, dass Recht gebrochen wird. Vor allem in Schießvereinen und Schießständen. Jeder Stricher, der 200 Euro übrig hat, kann auf einem Schießstand, der das anbietet, mit Leihwaffen unter Aufsicht rumballern. Gegen ein weiteres Entgeld läuft auch das Schießkino. Wenn du glaubst, dass das anders sei, willkommen im echten Leben.
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Ge
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Beitrag von Ge »

Wenn es stimmt, dass breite Teile der Bevölkerung unverhindert und öffentlich das Gesetz brechen und keiner kümmert sich drum, dann haben wir mehr Probleme, als angenommen.

Ich glaube es trotzdem nicht, weil ich es anders gesehen hab, nicht nur bei mir, sondern bei allen, die in den Vereinen und an den Ständen geschossen haben, bei denen ich auch Mitgied war.

Was aber stimmt ist, dass man vor allem importierte 9mm ohne Waffenschein, ohne Probleme und für recht wenig Geld kaufen kann und es genug Felder, Fabrik- und Industriegelände gibt, wo man sich sein ganz persönliches Schiessvergnügen organisieren kann, auch als Minderjähriger. Deshalb sehe ich keinen Sinn in der Verschärfung der Waffengesetze.
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Breite Teile der Bevölkerung brechen das Recht nicht, in dem sie auf Schießständen Übungen schießen, die ihnen nicht gestattet sind. Sie brechen das Recht banaler. Sie lügen, betrügen, hehlen, stehlen - die Palette kennt man ja.
Das Combat-Schießen findet sicher nicht in aller Öffentlichkeit statt, aber es wird geduldet, da die Leute, die das trainieren und als ihr Hobby betrachten, in aller Regel keine potentiellen Gewalttäter sind, sondern Waffennarren, die sich ihr Hobby eigentlich nur durch Erfolg im Leben und in der Arbeitswelt leisten können, denn es ist kein billiger Spaß. Die Ausnahmefälle wie Steinhäuser in Erfurt sind leicht zu vermeiden. Waffenverkauf zu Sportzwecken erst ab dem Erwachsenenalter von 21, selbst da mit Bürgen und Tauglichkeitszeugnis durch entsprechend spezialisierte Ärzte. Die Kriterien und die damit verbundenen Wartezeiten und vor allem Kosten würden von vornherein verhindern, dass jemand aus einer Laune heraus nach 1-2 Monaten Schützenverein legal Waffen kaufen kann. So wars bei Steinhäuser, glaube ich. Außerdem ist es mir ein Rätsel, zu welchem Zwecke Pumpguns beim Sportschießen dienen sollen.

Beide Amokläufe in Deutschland wurden mit legal erworbenen Waffen durchgeführt, der eine benutzte seine eigenen, der andere die legal erworbenen Waffen seines Vaters. Und wie du schon sagtest. Es ist kein Problem, an Waffen zu gelangen, wenn man sich durchfragt.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ne Knarre für Susi, 'ne Wumme für Kalle...
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Ge
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Beitrag von Ge »

Jedenfalls war bei uns damals einer dabei, der von seinem Seelenklemptner zum Schiessen geschickt wurde, damit er Aggressionen abbaut. Wie sich die Welt doch ändert. :roll:
Askerath
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Beitrag von Askerath »

Goddess_Frigg hat geschrieben:Jedenfalls war bei uns damals einer dabei, der von seinem Seelenklemptner zum Schiessen geschickt wurde, damit er Aggressionen abbaut. Wie sich die Welt doch ändert. :roll:

Genau das ist der Punkt. Pädagogik und ferner eben auch Psychologie sind allgemein Themenbereiche, auf die niemand eine Universal-Das-ist-die-Lösung-für-alle-Fälle-Antwort geben kann. Das heißt, es gibt in der Theorie ca. 4003,7 mögliche Ansätze gegen eine Entwicklungsstörung vorzugehen, allerdings kann niemand genau vorhersehen, ob man eventuell nicht genau das Gegenteil von dem erreicht, was ursprünglich als Korrektur geplant war.

So kann es also passieren, dass man z.B. durch Schießübungen erst den richtigen Killerinstinkt weckt.

Momomomo-Monsterkill!

:twisted:
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