US vs EU

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Morgenstern
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US vs EU

Beitrag von Morgenstern »

Bild

Das Bild soll Einstieg zu einer politischen Diskussion sein. Welches System wird längerfristig überleben? Was hat die USA der EU voraus? Was ist in der EU besser?
_N_
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Beitrag von _N_ »

An was für ein System denkst Du bei der Frage? Es geht doch sicherlich nicht um "Baguette vs. Hamburger"..

Arbeitsmarkt
Aber auf sozialer Ebene denke gehen wir denke ich mal in eine falsche Richtung, gerade, in Europa und speziell Deutschland (beschäftige mich mehr mit dem was in meiner Heimat passiert) gibt es immer mehr Menschen die vom Staat nehmen, aber immer weniger die etwas in die Kasse einzahlen, das fängt damit an das viele jugendliche keine Arbeitsstelle bekommen, und somit meist garnicht die Gelegenheit bekommen etwas einzuzahlen, oder auf den Geschmack zu kommen was es heißt sich etwas von selbst verdientem Geld zu kaufen, ich denke man gewöhnt sich irgendwann daran für jedes Haushaltsgerät was kaputt geht irgendeinen Antrag auszufüllen um ein neues zu erhalten*. Und am anderen Ende sind es viele ältere Arbeitnehmer die ab ~45 komplett vom Arbeitsmarkt verschwinden da sie in ihren erlernten Berufen einfach zu teuer geworden sind, da wechseln viele Firmen ihre festangestellten Arbeiter gegen "Hire&Fire" Zeitarbeiter aus, die kann man von jetzt auf gleich loswerden. Weiteres Problem sind da Investoren aus den USA die deutsche Unternehmen ausschlachten um ihre Gewinne zu maximieren, da werden dann schnell mal aus Kostengründen 2000 Arbeitsplätze vernichtet.
Nach einen Jahr hat der Investor vielleicht aus seiner sicht das Maximum erreicht, und verkauft an den nächsten Investor, der erleichtert die Firma dann vielleicht nochmal um 500 Arbeiter.. was auf die dauer dann zum Tod dieser deutschen Firma führt. Das Geld was gut in der deutschem Marktwirtschaft hätte verwendet werden können ist nun aber leider nicht mehr hier, sondern befindet sich auf Konten in den USA.

In den USA ist dieses "Hire&Fire" Prinzip schon ziemlich verbreitet, ich denke nicht das dieses System so zuträglich für die Arbeit ist, wenn man jeden Tag mit der Angst leben muss, morgen kein Geld mehr für Miete und Essen haben zu können.. Wer dort drüben keine Versicherungen abschliesst hat (soweit ich informiert bin) keinen Anspruch auf irgendeine soziale Leistung.. dort gibt es keine Pflichtbeiträge zu Sozial/Rentenversicherungen..

Soziales
"Wer nichts hat, bekommt nichts" ist vielleicht eine ziemlich harte soziale Einstellung, aber etwas verändeter Form würde ich es mir auch für Deutschland wünschen. Den Lebensstandard den viele hier versuchen mit Sozialhilfe aufrechtzuerhalten ist schon lange nicht mehr drin, es braucht niemand einen Fernseher, keine Playstation, kein Premiere.. für diesen Luxus sollte man arbeiten gehen, denn viele Arbeiter haben kein Geld für Premiere, Fernseher o.ä. da finde ich es einfach eine Sauerei den Leuten die zuhause sitzen alles hinterherzutragen, das ist nicht gerade sozial...
*
Hier mal meine Vorstellung davon was von der Sozialhilfe bezahlt werden sollte:
1. Bett
2. Kühlschrank (mit Eisfach)
3. Radiowecker (1 Exemplar für jede im Haushalt lebende Person)
4. Sitzgelegeheiten (Stühle oder Sofa für die im Haushalt lebenden Personen, bei 2 Personen im Haushalt sollte keine 8 Sitz Wohnlandschaft bewilligt werden)
5. Kostenübernahme von Miete
6. Auszahlung von Kleidungs und Essensgeld
(Kleidung: pro Person 30 EUR p.m.)
(Essen: pro Person 50 EUR p.m.)


Ich hoffe ich habe es nicht zu sehr durcheinandergeschrieben, habe leichte Gedankensprünge wie mir scheint..
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Ravager
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Beitrag von Ravager »

Gerade was die Arbeitsmarktpolitik betrifft muss ich meinem Vorredner zustimmen. Habe vor einigen Wochen in einem Betrieb gearbeitet in dem auch Leiharbeiter beschäftigt waren. Moderner Sklavenhandel, anders kann man das nicht mehr beschreiben.
Die Auflistung von N ist allerdings sehr knapp kalkuliert. Jedoch prinzipiell nicht verkehrt. Unser Kanzler hatte mit seinen Reden von der Abzockermentalität welche immer mehr um sich greift schon recht, und auch damit das heutzutage auf hohem Niveau gejammert wird.
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Högdahl
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Beitrag von Högdahl »

_N_ hat geschrieben: Hier mal meine Vorstellung davon was von der Sozialhilfe bezahlt werden sollte:
1. Bett
2. Kühlschrank (mit Eisfach)
3. Radiowecker (1 Exemplar für jede im Haushalt lebende Person)
4. Sitzgelegeheiten (Stühle oder Sofa für die im Haushalt lebenden Personen, bei 2 Personen im Haushalt sollte keine 8 Sitz Wohnlandschaft bewilligt werden)
5. Kostenübernahme von Miete
6. Auszahlung von Kleidungs und Essensgeld
(Kleidung: pro Person 30 EUR p.m.)
(Essen: pro Person 50 EUR p.m.)
Dann überleg dir mal auf wieviel Geld man kommt, wenn man das addiert! Ein einfacher zwei Personenhaushalt besitzt also eine Zwei-Zimmerwohnung (ca. 350 €/Monat), die Standarteinrichtung die du aufgelistet hast (200 €, wenn man wirklich das billigste kauft) und für Kleidung und Essen noch mal 160 € im Monat. Macht unterm Strich 510 € im Monat!
Und dann willst du diesen zwei Personen wirklich Fernsehen, Telefon und Küche (hast du nicht aufgelistet) verwehren? Von Essen und Trinken allein kann man nicht leben. Die Menschen haben ja weder Geld um sich ein Buch zu kaufen oder ins Kino zu gehen. Meiner Meinung nach völlig ungerecht, gerade wenn man sich die Reichen in unserem Land ansieht...

Ich persönlich bin zwar generell deiner Meinung, aber das ist der falsche Weg.
_N_
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Beitrag von _N_ »

Warum? Sie haben doch einen Radiowecker, es gibt Kultursender da werden Geschichten vorgelesen o.ä. ...aber vielleicht hast Du recht, nochmal 50 EUR pro Hauhalt für kulturelle Angebote wären vielleicht machbar, aber ich finde es verkehrt wenn Sozialhilfeempfänger mehr Geld zur verfügung haben als Leute die für 5 EUR die Stunde, 6 Tage die Woche morgens aufstehen und 8 Stunden arbeiten.. (Zeitarbeiter verdienen oft nicht mehr als 5 EUR pro/h)

Habe bei meiner Aufzählung auch einen Schrank vergessen, aber man kann doch auch davon ausgehen das ein gewisses maß an Einrichtung schon vorhanden ist.. den Fernseher nehme ich dene gerne weg, oder verweiger es ihnen, um sich über die geschehen in der Welt zu informieren gibt es ja das Radio, wenn man nicht den ganzen Tag vor der Flimmerkiste sitzt bekommst man vielleicht mehr lust mal wieder raus zu gehen und vielleicht sogar arbeit zu suchen..
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Zimmer
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Beitrag von Zimmer »

beim heutigen niveau des "sensations" fersehens löscht es einem doch ab und ich könnte definitv nicht tagelang in die röhre gucken. zumal kennt man spätestens nach einer woche das programm auswendig...

zum thema: die europäre kopieren eh alles von den amerikaner, denn alles was aus den usa kommt ist auch gut... beispiele gibts zur genüge in wirtschaft und kultur...
es fängt ja bereits mit englischen wörtern im täglichen sprachgebrauch an... ein fahrad heiss heute mauntänbaik und das schlagzeug nennt man drums... ich find das so schlimm
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

_N_ hat geschrieben:aber ich finde es verkehrt wenn Sozialhilfeempfänger mehr Geld zur verfügung haben als Leute die für 5 EUR die Stunde, 6 Tage die Woche morgens aufstehen und 8 Stunden arbeiten.. (Zeitarbeiter verdienen oft nicht mehr als 5 EUR pro/h)
Richtig. Ich finde auch, dass sich die Sozialhilfeempfänger und die zuständigen Amtsstellen - zumindest mal auf nationaler Ebene - solidarisch zeigen sollten, mit Arbeitern, die weniger verdienen als sie und eigentlich ähnlich miese Lebensumstände hinehmen müssten. Aber wo ist nur die vielbeschworene weltweite Solidarität geblieben? Man bedenke, in Bangladesh gibt es Kinder, die in Fabriken angekettet ohne Tageslicht 14 Stunden am Tag schuften müssen, während unsere Kinder draussen lachen und herumtollen dürfen, Playstation und eigenen Fernseher besitzen, und die meisten arbeiten nicht mal ! Kettet diese blöden Pisser endlich mal in Fabriken, den Kindern Bangladeshs geht's auch nicht besser !
Azrael
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Beitrag von Azrael »

Ja genau, dann gehts allen schlecht. Statt dass man sich mal überlegt, wie man denen, die in einer von dir beschriebnenen Situation sind, helfen kann.
Troll
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Beitrag von Troll »

Gebt den Arbeitslosen auf jeden Fall nen Fernseher, sonst haben die nichts zu tun und rebellieren noch.
_N_
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Beitrag von _N_ »

Bandog hat geschrieben: Aber wo ist nur die vielbeschworene weltweite Solidarität geblieben? Man bedenke, in Bangladesh gibt es Kinder, die in Fabriken angekettet ohne Tageslicht 14 Stunden am Tag schuften müssen, während unsere Kinder draussen lachen und herumtollen dürfen, Playstation und eigenen Fernseher besitzen, und die meisten arbeiten nicht mal ! Kettet diese blöden Pisser endlich mal in Fabriken, den Kindern Bangladeshs geht's auch nicht besser !
Was geht mich die Welt an, und vor allem was kümmern mich die Kinder in Bangladesh, erstmal kommt mein Volk und mein Land, danach, wenn dann vielleicht noch Geld übrig ist könnte man den einen oder anderen Cent auch für die ach so armen Kinder spenden... ach nein, doch nicht, danach kommen erstmal die Tiere die auf unsererm europäischem Kontinent leben und gequält werden dran, die sind mich auch wichtiger als irgendwelche Kinder aus der dritten Welt.. dort gibt es eh zuviele Menschen.. die kommen an unterster Stelle... ganz tief unten...
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Ravager
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Beitrag von Ravager »

Richtig Troll, am Ende denken die noch nach und werden politisch aktiv. Wo kommen wir denn dahin wenn die Leute anfangen zu denken.

@Thema
Über kurz oder lang haben wir in ganz Europa die gleichen Probleme wie die Amis sie jetzt haben. Man denke allein an die zunehmende Verfettung der Bevölkerung, die jetzt schon den Krankenkassen zu schaffen macht. In wenigen Jahren wird das Dimensionen angenommen haben wie wir sie bisher nur aus Amerika kennen. Schon jetzt gibt es in Deutschland einen deutlichen Trend bei Kindern das sie zu dick werden. Dieses Problem sollte nicht unterschätzt werden, denn diese Kinder werden später keine besonders produktiven Arbeitskräfte sein und durch ständige Folgekrankheiten die Kassen weiter belasten, und sofern sie dann noch arbeitsunfähig sind zusätlich das Sozialsystem kollabieren lassen. Angesichts der Generation die nach uns kommt kann einem schon Angst und Bange werden.
Die Konsequenz daraus wird dann wohl sein das es kaum noch Sozialleistungen gibt und man alles selbst bezahlen muss, oder eben drauf verzichten muss.
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

Achje, ich glaube ich werde es in Zukunft unterlassen sarkastisch zu sein, um Leute auf etwas hinzuweisen.

Mich kümmern die Kinder in Bangladesh in erster Priorität auch nicht.

Das wollte ich damit auch nicht sagen. Spreche ich halt Klartext:

Du, _N_, regst dich zeilenweise über schlechte Behandlung der Arbeiter auf. Dich nervt es, dass es in Deutschland Familien gibt, die mit Arbeit weniger verdienen als solche die von Sozialgeld leben.
Und was wäre die Konsequenz, die deiner Meinung nach daraus zu ziehen wäre ? Man solle das Sozialgeld kürzen, dann gehe es allen gleich schlecht. Das ist doch wohl ein Witz. Wieso setzst du dich nicht stattdessen für höhere Löhne ein ?
_N_
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Beitrag von _N_ »

Ich könnte mich für höhere Löhne einsetzen, ja, da hast Du wohl recht.
Aber ist der Zug nicht dank der EU-Osterweiterung komplett abgefahren?
Im groben und ganzen ist die Sozialhilfe ja nicht schlecht, ich finde nur es wird dort ein lebensstandard finanziert der so nicht sein müßte, es sollte das gezahlt werden was wirklich überlebensnotwendig ist, wenn das der Fall ist könnte man auch die Sozialabgaben kürzen, was am ende bei der arbeitenden Bevölkerung als "Gehaltserhöhung" auf dem Lohnzettel steht..
In diesem System bekommen viel zu viele Leute Geld die garkein Anspruch darauf haben..
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

_N_ hat geschrieben:In diesem System bekommen viel zu viele Leute Geld die garkein Anspruch darauf haben..
Das ist das Grundproblem, ja. (Bzw. in der Schweiz ist es eher die Invalidenversicherung die als Goldesel dient, was ungleich praktischer ist, da meist lebenslänglich). Aber, weisst du, es könnte sich jedes Unternehmen leisten die unteren Lohnklassen um 50% aufzustocken, einfach so, von heute auf morgen. Da braucht man nichts bei den Sozialhilfebeiträgen wegzunehmen. Aber die Ämter sollten endlich mal eine griffigere Kontrolle einführen.

Das Überthema will ich hier aber nicht vergessen. Ich glaube, diese zwei Systeme haben genug Platz um nebeneinander bestehen zu können. Die USA haben den momentanen Vorteil, dass sie schon seit langem als Staatenbund funktionieren, dazu noch mit einheitlicher Sprache, während die EU sich immer noch übt, Grossstaat zu sein. Ausserdem hat die USA - im Gegensatz zur EU - den entscheidenden Vorteil, mich nicht zum Feind zu haben :wink:
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