American History X

Alles rund um Filme, Literatur und Kunst

Moderatoren: Schlaf, Imperial Warcry, Morgenstern, Oozemaster Johnson, Schwermetall Forumsmoderatoren

Antworten
Gast

American History X

Beitrag von Gast »

...."hass ist ballast - das leben ist zu kurz um immer nur wütend zu sein!"

okok, es ist halb vier morgens, ich bin grad alles andere als zurechnungsfähig, aber irgendwie lässt mich dieser schlusssatz aus dem film nicht mehr los! hab ihn heute, resp. gestern mal auf DVD reingezogen und finde ihn irgendwie einfach gut - wi die meisten sachen mit norton!

also... was interpretiert ihr aus diesem satz heraus?!? ich komm einfach auf keinen grünen zweig damit! :evil:
Benutzeravatar
Högdahl
Bischof
Beiträge: 948
Registriert: 06.11.2003, 15:13
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Högdahl »

Ich finde mit der Gleichung Nationalsozialismus = Hass machen es sich die Filmemacher doch etwas zu einfach. Solche Pauschalisierungen führen nämlich dazu, dass in der breiten Öffentlichkeit die Meinung besteht, dass "alles Rechte" (die Öffentlichkeit macht es sich in dem Punkt auch sehr leicht Nationalsozialismus und Nationalstolz zu vermischen) andere Kulturen nicht duldet oder nicht respektiert. Jede Kultur hat ihre Stärken und Schwächen und keine ist besser als die andere. Trotzdem kann man doch Stolz auf seine Kultur sein und GEGEN die sinnlose Vermischung aller Kulturen im Zuge der Globalisierung (Erschließung neuer Märkte).

Allerdings zur Eingangsfrage: Ich empfinde Hass keineswegs als Ballast und Menschen die nur wütend sind existieren meiner Meinung nach gar nicht. Man sollte schon ehrlich mit seinen Gefühlen umgehen und dazu gehört auch Hass.
Zuletzt geändert von Högdahl am 11.03.2006, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Sargos
Laienpriester
Beiträge: 144
Registriert: 01.11.2005, 12:11

Beitrag von Sargos »

Dem Beitrag von Amras ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ausser vielleicht, dass in American History X nicht ein Nationalssozialismus eine Rolle spielt, sondern eher eine Jugendsubkultur. Desweiteren ist der Film nicht besonders gut, weder vom Inhalt (klammern wir 2 Szenen einmal aus) , noch von der Umsetzung. Ausgenommen vielleicht die Ironie, die er beinhaltet, welche aber erst leider am Ende aufblüt.

Den Schlussmonolog aus dem Du zitierst, morghash, ist für mich einer der schlechtesten der Filmgeschichte. Erstens ist er völlig unpassend gewählt, und zweitens ist er, wie bereits von Amras erwähnt, unlogisch.
Benutzeravatar
Ravager
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 04.12.2003, 15:25
Wohnort: Kaff in Westfalen

Beitrag von Ravager »

Wahrscheinlich ist man beim Drehbuchschreiben unter Zeitdruck geraten und musste/wollte noch schnell die Friede-Freude-Eierkuchen-Moral wieder zusammenfassen für alle Leute die während des Films nicht immer aufgepasst haben.
Abgesehen von der grossen Schlussbetrachtung am Ende des Films/Aufsatzes und dem Zuschieben des schwarzen Peters (höhö welch Wortspiel) an den Vater ist der Film sehenswert.



Gibt es eigentlich einen anderen Film in dem jemand durch das Bordsteinbeißen zu Tode kommt?
Gast

Beitrag von Gast »

Erstens ist er völlig unpassend gewählt, und zweitens ist er, wie bereits von Amras erwähnt, unlogisch.
...DAS wollte ich hören, thx!
Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

Wenn es ehrlicher, reiner purer Hass ist, dann ist er sicherlich sehr kreativ und auch bereichernd.
Wenn es blinder, eingeimpfter Hass ist ist es Schwachsinn.

Wen ich Abends unterwegs bin könnte ich mich stundenlang über irgendwelche Leute aufregen, ich kann sie aber auch einfach ignorieren und mein Bier trinken...
Benutzeravatar
Pessimist
Priester
Beiträge: 187
Registriert: 11.02.2005, 11:53
Wohnort: Basel

Beitrag von Pessimist »

Ravager hat geschrieben: Gibt es eigentlich einen anderen Film in dem jemand durch das Bordsteinbeißen zu Tode kommt?
Oi Warning.
Benutzeravatar
-N-
Priester
Beiträge: 156
Registriert: 08.01.2006, 14:19

Beitrag von -N- »

Amras hat geschrieben:Ich finde mit der Gleichung Nationalsozialismus = Hass machen es sich die Filmemacher doch etwas zu einfach. Solche Pauschalisierungen führen nämlich dazu, dass in der breiten Öffentlichkeit die Meinung besteht, dass "alles Rechte" (die Öffentlichkeit macht es sich in dem Punkt auch sehr leicht Nationalsozialismus und Nationalstolz zu vermischen) andere Kulturen nicht duldet oder nicht respektiert. Jede Kultur hat ihre Stärken und Schwächen und keine ist besser als die andere. Trotzdem kann man doch Stolz auf seine Kultur sein und GEGEN die sinnlose Vermischung aller Kulturen im Zuge der Globalisierung (Erschließung neuer Märkte).

Allerdings zur Eingangsfrage: Ich empfinde Hass keineswegs als Ballast und Menschen die nur wütend sind existieren meiner Meinung nach gar nicht. Man sollte schon ehrlich mit seinen Gefühlen umgehen und dazu gehört auch Hass.
Dito!

Allerdings hat der Film für mich ein offenes Ende! Derek (oder wie auch immer) ist seit kurzem mehr oder weniger rehabilitert. Er bringt seinen Bruder zur Schule. Dieser wird von einem Schwarzen über den Haufen geschossen und das letzte was man sieht, ist, wie Derek seinen toten Bruder in den Armen hält. Was ist seine nächste Reaktion? Man bedenke, dass er in AHX der gefährlichste Skin war... Rückfall oder was?! Wie genau hängt das mit der Story zusammen?
Benutzeravatar
king_of_spades
Papst
Beiträge: 1777
Registriert: 12.09.2004, 20:41
Wohnort: NSL

Beitrag von king_of_spades »

Pessimist hat geschrieben:
Ravager hat geschrieben: Gibt es eigentlich einen anderen Film in dem jemand durch das Bordsteinbeißen zu Tode kommt?
Oi Warning.
oi! warning ist aber ein äusserst beschissener film. mit schwulen nazis und zecken und solchen, die beides noch werden wollen...
Benutzeravatar
Skadi
Priester
Beiträge: 245
Registriert: 01.10.2005, 10:53
Wohnort: Hopes End
Kontaktdaten:

Beitrag von Skadi »

Ist da eigentlich was dra, dass es einen zweiten Teil geben soll?

Habe gehört, sie hätten nen zweiten Teil gedreht, mit Edward Norton, in dem er Blutrache an den Mördern und co. seines Bruders übt.
Benutzeravatar
Sargos
Laienpriester
Beiträge: 144
Registriert: 01.11.2005, 12:11

Beitrag von Sargos »

Das ist ein Mythos. Eigentlich hantelt es sich bei diesem um die Geschichte, es gäbe einen 2. Teil von Romper Stomper, nur wurde hier eben der Name des Filmes einfach geändert.
Benutzeravatar
Ragnar
Papst
Beiträge: 2775
Registriert: 22.12.2004, 08:17
Wohnort: Zürich

Beitrag von Ragnar »

sonst doch noch romper stomper? gibt es eigentlich auch einen film, wo rechtsradikale auch als menschen dargestellt werden? oder nazis? denn das sind sie ja.
Oktofalz
Papst
Beiträge: 4519
Registriert: 26.03.2006, 20:57

Beitrag von Oktofalz »

Ragnar hat geschrieben:sonst doch noch romper stomper? gibt es eigentlich auch einen film, wo rechtsradikale auch als menschen dargestellt werden? oder nazis? denn das sind sie ja.
wie meinst du das?
Benutzeravatar
DemiGod-
Heuchler
Beiträge: 35
Registriert: 22.06.2006, 17:33
Wohnort: Löningen

Beitrag von DemiGod- »

Er meint, damit das in diesen beiden Filmen die "Neo-Nazis" mit einem Hintergrund dargestellt werden und jeweils eine Geschichte für sich erzählen.

American History X sollte man aufjedenfall einmal gesehen haben, denn dadurch öffnen sich einigen Mensch vielleicht die Augen, was das Thema Gewalt angeht
Zuletzt geändert von DemiGod- am 26.06.2006, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
fox
Mönch
Beiträge: 358
Registriert: 30.12.2005, 00:51

Beitrag von fox »

sonst doch noch romper stomper? gibt es eigentlich auch einen film, wo rechtsradikale auch als menschen dargestellt werden? oder nazis? denn das sind sie ja.
'Der Untergang' hat wenn schon mehr Klasse als jedes mir bekannte Porträt dieser Proletenglatzen.
Benutzeravatar
the shamen
Mönch
Beiträge: 349
Registriert: 14.09.2005, 20:11
Wohnort: Turicum
Kontaktdaten:

Beitrag von the shamen »

fox hat geschrieben:
sonst doch noch romper stomper? gibt es eigentlich auch einen film, wo rechtsradikale auch als menschen dargestellt werden? oder nazis? denn das sind sie ja.
'Der Untergang' hat wenn schon mehr Klasse als jedes mir bekannte Porträt dieser Proletenglatzen.
"Skinhead Attitude" ist ein sehr guter Dokumentarfilm....zeigt die Anfänge bis hin zu den Absplittungen.
Benutzeravatar
fox
Mönch
Beiträge: 358
Registriert: 30.12.2005, 00:51

Beitrag von fox »

'Skinhead Attitude' ist auch ein Dokumentarfilm, die überwiegende Mehrheit der zuvor erwähnten Filme gehört inhaltlich und formal zum Genre Spielfilme.

Zu Dokumentarfilmen ist m. E. auch 'White Terror' ganz sehenswert.
Antworten