Heimatfilme

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Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

readel hat geschrieben: Das glaub ich dir sogar. Jedesmal wenn ich in Freiburg bin, fühl ich mich nämlich eher an amerikanische Städte erinnert, denn an eine mittelkleine deutsche Stadt. Ein Heimatempfinden ist dort nicht möglich.
Korrekt.
Regensburg dagegen... Ich könnte dorthin niemals zurückgehen, diese Stadt melancholisch aus der Ferne zu betrachten schmerzt mich jedoch jedesmal... Der Dialekt, das Licht, die Bauwerke, der Geruch... dies ist die verlorene Heimat meines Herzens...
Was treiben sie eigentlich in Freiburg??
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readel
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Beitrag von readel »

Ich wohn dort in der Nähe, wie man unschwer erkennen kann.

Und zu dem Empfinden von Heimat kann ich nur sagen, dass mein Herz jedesmal schwer wird, wenn ich an Dresden, Bautzen und die Hügel der Oberlausitz denke. Diese Sehnsucht ist ehrlich. Der daraus entstehende Schmerz zeigt mir, dass ich noch lebe.

Und genau deshalb ist das hier auch ein (zumindest für mich) bedeutender Heimatfilm:

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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Es gibt mindestens zwei Verfilmungen von Ludwig Ganghofers Roman "Schloss Hubertus", eine davon aus den 50er, eine andere, ebenfalls sehr gelungene aber aus den 70er Jahren, in welcher erstaunlicherweise Karlheinz Böhm mitgewirkt hat...

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Es wurden noch etliche andere Romane des grossen volkstümlichen Dichters Ludwig Ganghofer zu Heimatfilmen verarbeit, manchmal mehr, manchmal (aus heutiger Sicht) eher weniger gelungen z.B.:

- "Waldrausch"
- "Der Edelweisskönig"
- "Klosterjäger"
- "Der Mann im Salz" (ganz besonders hervorragender Roman!)

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Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

Wie findet ihr eigentlich "Schlafes Bruder"? Der Film ist dem Buch nicht gerecht geworden, verdient es aber dennoch hier genannt zu werden.
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marinetti
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Beitrag von marinetti »

jedoch glaube ich nicht das Transzendenz erlangt werden kann indem man nur bestimmte Bücher bestimmter Autoren verbrennt
Das hab ich nicht behauptet.
Heute ist die Volksverdummung einfach nur subtiler und deswegen nur scheinbar gefährlicher - jedoch bei weitem nicht so oppressiv wie damals, das kann mir niemand erzählen.
Man merkt dass Sie aus der BRD kommen...
die Soldatenopfer die ich meine sind die sinnlosen wie in Stalingrad
Wie wollen Sie aus menschlicher Sicht über Sinn bzw. nicht Sinn von metaphysischen Gesetzen richten? Ich spreche niemals vom politischen Sinn.
Zuletzt geändert von marinetti am 02.03.2008, 17:03, insgesamt 1-mal geändert.
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marinetti
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Beitrag von marinetti »

Ach ja, Ich mag Demokrat Läppli und HD Soldat Läppli. Gilt das auch als Heimatfilm?
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

readel hat geschrieben:Da fällt mir ein: "Bergkristall" fand ich auch klasse. Passt zwar irgendwie nicht richtig hier rein, aber die Bilder da sind gigantisch.
den habe ich per zufall auch gesehen. ein sehr schöner film.
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readel
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Beitrag von readel »

Insomnius hat geschrieben:Wie findet ihr eigentlich "Schlafes Bruder"? Der Film ist dem Buch nicht gerecht geworden, verdient es aber dennoch hier genannt zu werden.
Der ist vom gleichen Regisseur, wie "Bergkristall". Vilsmaier, heisst der glaub ich.Ich fand den aber auch nicht so prall.
Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

@Marinetti:
I. Der Kontext gibt dies aber vor
II. Erläutern sie dies bitte.
III: Aus Ex-soldatischer (wenn auch nur als GWDLer) Sicht mit einem Faible für Soldatenromantik kann ich derartiges nicht gutheissen, erst recht nicht wenn es im Namen des Führers geschieht...

@Readel:

Stimmt, im Vergleich zum Buch ist er richtig schwach. haben sie selbiges gelesen?
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marinetti
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Beitrag von marinetti »

Insomius:
I:
Bücherverbrennung? Ich als Futurist fordere sogar die Museen und Bibliotheken an zu zünden und die Keller mit Wasser zu fluten.
Das hab ich geschrieben.

II: Weil Sie scheinbar nicht in der Lage sind selbstkritisch gegenüber den vorherrschenden Werten zu sein.

III: Was unsere Wellenlänge hier angeht - scheinbar keine gemeinsame Teilmenge :-)
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Zumindest "HD Läppli" ist wohl eher kein Heimatfilm, da es sich dabei bloss um die Schweizer Bearbeitung von "Der brave Soldat Schwejk" handelt, wovon es auch eine deutsche Verfilmung mit Heinz Rühmann gibt, wenn auch Alfred Rasser zweifelsohne zur Kultfigur in der Schweiz wurde. Vielleicht eher "Demokrat Läppli"...

Echte Heimatfilme sind hingegen "Ueli der Knecht" (1954) und "Ueli der Pächter" (1955) nach den Romanen von Jeremias Gotthelf mit Liselotte Pulver und Johannes Schmidhauser:

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Zuletzt geändert von Der Theurg am 02.03.2008, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
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readel
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Beitrag von readel »

Insomnius hat geschrieben:
@Readel:

Stimmt, im Vergleich zum Buch ist er richtig schwach. haben sie selbiges gelesen?
Nein, ich lese nur "Landser"-Heftchen und träume verlorener Wehrmachtsromantik hinterher.
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marinetti
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Beitrag von marinetti »

Readel... Ich kann se gut verstehen :-)
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Die Landser-Heftchen sind in der Tat ganz nett...

Es gibt jedoch auch einen legendären Heimatfilm, der in Norddeutschland spielt: "Grün ist die Heide" aus dem Jahre 1951:

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readel
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Beitrag von readel »

Ich find auch noch "Die Heiden von Kummerow" erwähnenswert. Zwar auch kein waschechter Heimatfilm, aber trotzdem herrlich.

Da gibts allerdings auch 2 Versionen. Eine ist der Oberhammer, die andere totaler Mist.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

"Die Heiden von Kummerow" kenn' ich leider nicht, dafür ist mir aber noch ein anderer norddeutscher Heimatfilm eingefallen: "Drei Birken auf der Heide" von 1956.
Mr. X

Beitrag von Mr. X »

Mir kommen nur zwei in den Sinn:

http://www.wilhelm-tell-film.ch/
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und

http://www.cineman.ch/movie/1985/Hoehen ... eview.html
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Sind aber in keinster Weise vergleichbar.
Arwald

Beitrag von Arwald »

Die zwei gehören zu meinen Favoriten:

Landammann Stauffacher (!!)
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Die Käserei in der Vehfreude
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Er war sowieso einer der besten:
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Die Glunggebüürin aus Ueli der Knecht ist übrigens meine Grosstante *angeb*
Zuletzt geändert von Arwald am 03.03.2008, 14:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Von Horffburg
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Beitrag von Von Horffburg »

Ju-Hu hat geschrieben: Es gibt von der gleichen Regisseurin aber einen anderen sehr empfehlenswerten Heimatfilm, in welchem selbige auch gleich die Hauptrolle gespielt hat, nämlich "Das blaue Licht" aus dem Jahre 1932:

Bild
Ja, dieser Film ist in der Tat ein Meisterwerk!
Aber "Heimatfilm" stimmt hier nur bedingt, denn ebenso ist es ein Berg- und Naturfilm. An der Wurzel aber ist dies eine mystische Legende, die in meisterhaft expressionistischen Bildern (die immer noch ihresgleichen suchen!) im Zauber des Unsagbaren schwelgt.

Die von Ihnen aufgeführte Arthaus-DVD muss ich unbedingt empfehlen, denn sie enthält neben der Premierenfassung von 1932 (in einem nahezu quadratischen Bildformat!) auch die von der Regisseurin überarbeitete Fassung von 1952, in welcher sie den Rahmen, den sie in der Urfassung mit dem Pro- und Epilog spannte, kurzerhand entfernte, um die Über- und Unzeitlichkeit dieser Geschichte noch hervorzuheben.

Übrigens: Blaues Licht (blau!!!), ein Berg namens "Monte Cristallo", eine gewaltige Kristallgrotte, woran erinnert uns das? Waren hier wohl hyperboräisch-thulische Traditionsimpulse am Werk?

Bis auf den "Landammann Stauffacher" (sehr archaische Bilder!) kenne ich aber keinen der hier aufgeführten Titel. Ich muss aber anfügen, dass ich den Begriff "Heimatfilm" etwas anders definiere.
Hier somit zwei "Heimatfilme", die mir zusagen:

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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Oh ja, "Landammann Stauffacher" von 1941 mit dem unvergessenen Heinrich Gretler ist einer der herausragendsten Schweizer Filme aller Zeiten! Wenn dann die Hellebarden geschmiedet werden...

Auch die "Käserei in der Vehfreude" ist grossartig! Seit ewigen Zeiten liegt hier bei mir Jeremias Gotthelfs Buch herum, aber ich komme leider nicht dazu es zu lesen.

Den "Wilhelm Tell" von 1960 habe ich leider noch nie ganz gesehen...

@Von Horffburg: Ihre Überlegungen zu "Das blaue Licht" sind richtig! Dieses einzigartige Meisterwerk in Bild und Ton (Begleitmusik!) berührt in der Tat mythische Tiefenschichten.

Abgesehen davon gehören "Conan der Barbar" und "Excalibur" zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und Hauptinspirationen!
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