@readel (mit kleingeschriebenem Namen): Schon gut, schon gut, bezüglich meines schludrigen Schreibstils gelobe ich Besserung!
@Branstock: "Drecka" bedeutet "Trinkgelage". Die ersten beiden Zeilen der besagten Edda-Strophe haben anscheinend nichts direkt mit den hinteren beiden zu tun. Loki wirft dem Vanengott Njörd zunächst vor, nach dem Vanenkrieg nur als Geisel bei den Asen gelandet zu sein. Erst danach kommt unabhängig davon der Vorwurf wegen dieser Sache mit den Töchtern des Riesen Hymir, die mythologisch ansonsten unbekannt ist. Man hat schon versucht, dies dahingehend zu interpretieren, dass Njörd als Meeresgott jeden Frühling das Schmelzwasser der Gebirgsbäche (= Hymirs Töchter?) bereitwillig in sich ergiessen lässt.
Der sexuelle Kontext ist jedoch unverkennbar, weil die Vanengötter als "Geniesser" gelten und weil unmittelbar vor dieser Passage Loki der Tochter Njörds, der Fruchtbarkeitsgöttin Freyja, den Vorwurf macht, nicht nur mit ausnahmslos allen Asen und Alben im Saal herumgevögelt zu haben (ausser vermutlich mit Loki), sondern auch noch in flagranti mit ihrem eigenen Zwillingsbruder Freyr in der Kiste ertappt worden sei, woraufhin sie vor Schreck gefurzt hätte. (Das steht wirklich so drin!) Dass Freyjas Vater, der eigentlich auch ein Gott des Reichtums und Wohlstands ist, da noch ganz andere Dinge drauf haben dürfte, liegt auf der Hand...
Es gibt noch eine andere Stelle in der Snorra-Edda, die darauf hindeutet, dass Riesentöchter allgemein eine perverse Freude an "NS"-Spielen zu haben scheinen. Als nämlich Thor mit Loki Huckepack durch den Fluss Widur watete, stand Gjalp, eine Tochter des Riesen Geirröd, breitbeinig über dem Fluss und liess diesen anschwellen. Thor jedoch, gar kein Geniesser, hob einen grossen Stein aus dem Fluss, schleuderte ihn nach ihr und rief: "An der Quelle soll man den Fluss verstopfen!"
Es gibt sogar ein Bild dazu, hihi: