Cvlts

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

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Dr.Gonzo
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Re: Cvlts

Beitrag von Dr.Gonzo »

DER O.T.O
Der Ordo Templi Orientis (Tempelorden des Ostens bzw. Orientalischer Templerorden), kurz O.T.O., ist eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründete okkulte Organisation, die bis in die Gegenwart als Initiationsorden esoterische Ideen und Praktiken lehrt. Zu den wichtigsten Praktiken gehört die Ausübung der Sexualmagie, die der zentrale Lehrinhalt des O.T.O. ist. Die Ursprünge des O.T.O. lassen sich zu den deutschsprachigen Okkultisten Carl Kellner, Henry Klein, Franz Hartmann und Theodor Reuß zurückverfolgen. Später wurde der O.T.O. maßgeblich von Aleister Crowley geprägt
Jetzt ratet mal wie?
Der O.T.O. wurde durch Theodor Reuß neu strukturiert. Er entwickelte ein System von zehn Graden. Die Rituale des O.T.O. waren ursprünglich freimaurerisch mit Betonung auf Hermetik („irreguläre“ Lehrart Memphis-Misraim). Diese wurden durch Aleister Crowley 1915 komplett überarbeitet und enthalten seitdem Crowleys Buch des Gesetzes. Crowley fügte einen elften Grad ein, zu dessen sexualmagischer Arbeit Analverkehr zwischen den männlichen Ordensmitgliedern gehört.
Nach sexuellen Skandalen um Crowleys Abtei Thelema schloss Reuß ihn am 25. Oktober 1921 zunächst aus dem O.T.O. aus.
Crowley joins the cult, makes it gay, leaves.


Den O.T.O. gibt es übrigens Heute immer noch auch wenn der wohl nicht mehr wirklich aktiv ist...
Weltweit hatte der O.T.O. 2014 etwa 3.000 initiierte Mitglieder.
http://www.oto.de/
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Graf von Hirilorn
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Re: Cvlts

Beitrag von Graf von Hirilorn »

Sehr gut, Dr. G. Das ist Einsatz...

Ich muss hier auch mal wieder was posten...
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Dr.Gonzo
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Re: Cvlts

Beitrag von Dr.Gonzo »

Inspiriert durch unsere neuste Userin sind mir noch die Folgenden in den Sinn gekommen:

Ōmu Shinrikyō

... was founded in 1984 as a yoga and meditation class, initially known as Oumu Shinsen no Kai (オウム神仙の会, "Aum Divine Beings’ Society"), by pharmacist Chizuo Matsumoto. The group believed in a doctrine revolving around a syncretic mixture of Indian and Tibetan Buddhism, as well as Christian and Hindu beliefs, especially relating to the Hindu god Shiva. They believed Armageddon to be inevitable in the form of a global war involving the United States and Japan; that non-members were doomed to eternal hell, but could be saved if killed by cult members; and that only members of the cult would survive the apocalypse, and would afterwards build the Kingdom of Shambhala. In 1987, the group rebranded and established a New York branch; the following year, it opened a headquarters in Fujinomiya. Around this time, the mental health of Matsumoto (now going by the name Shoko Asahara) deteriorated – he developed a health anxiety and expressed suicidal views.
Seven members of the Aum Shinrikyo doomsday cult which carried out a deadly chemical attack on the Tokyo underground in 1995 have been executed, including cult leader Shoko Asahara. (2018)
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In five coordinated attacks, the perpetrators released sarin on three lines of the Tokyo Metro (then Teito Rapid Transit Authority) during rush hour, killing 13 people, severely injuring 50 (some of whom later died), and causing temporary vision problems for nearly 1,000 others. The attack was directed against trains passing through Kasumigaseki and Nagatachō, where the National Diet (Japanese parliament) is headquartered in Tokyo
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Graf von Hirilorn
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Re: Cvlts

Beitrag von Graf von Hirilorn »

Sehr schön, dass dieser wichtige Thread fortgeführt wird... Und wer da auch nicht fehlen darf ist natürlich die

Colonia Dignidad

Die Colonia Dignidad (spanisch für „Kolonie Würde“, offiziell Sociedad Benefactora y Educacional Dignidad / „Wohltätigkeits- und Bildungsgemeinschaft Würde“) war ein vom Sektengründer Paul Schäfer im Jahr 1961 gegründetes befestigtes Siedlungsareal in Chile, das von seiner ebenso bezeichneten christlichen Sekte von Auslandsdeutschen bewohnt und betrieben wurde. Die Colonia Dignidad wurde unter anderem wegen der von Paul Schäfer betriebenen Unterdrückung der Bewohner und systematischen sexuellen Missbrauchs von Jungen sowie während der Pinochet-Diktatur begangener Menschenrechtsverletzungen weltweit bekannt und kritisiert. Seit 1988 heißt die Anlage Villa Baviera („Dorf Bayern“).

Im Jahr 1956 gründeten der ehemalige evangelische Jugendpfleger Paul Schäfer und der aus der Gronauer Baptistengemeinde ausgeschlossene Prediger Hugo Baar in Heide bei Siegburg die „Private Sociale Mission“, ein Erziehungsheim für Kinder von Gruppenmitgliedern. Die Trennung von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Gronau, bei der sich 35 von 93 Ehepaaren Paul Schäfer anschlossen, erfolgte zur Jahreswende 1959/1960. Ähnliches gelang Schäfer auch in Österreich: Dort liefen 30 Mitglieder der Grazer Pfingstgemeinde zu Schäfers namenloser Privatsekte über. Dabei wurden schriftliche – vom Beichtenden unterschriebene – Aussagen später gegen Beichtende in erpresserischer Weise verwendet.

Freitag, 29. April 1966 – Nr. 67 Kleine Zeitung 63./19. Jahrgang – Seite 5: Grazer Kinder in Chile zurückgehalten. Von der Sekte des ehemaligen SS-Offiziers Schäfer von den Eltern herausgelockt Graz. – Seine drei Kinder, die im Dorf „Würde“ in Chile als Mitglieder einer religiösen Sekte lebten, versucht das Ehepaar Wilhelm und Mina Wagner aus Graz zurückzubekommen. Über die Vorgänge in diesem Dorf, das von dem ehemaligen SS-Offizier Paul Schäfer in Chile geleitet wurde, waren in letzter Zeit aufsehenerregende Einzelheiten bekannt geworden. Der Fall war sogar vor das chilenische Parlament gebracht worden, da Prügelstrafen, Folterungen und Unzucht aller Art in dem Dorf an der Tagesordnung seien. Mehrere Mitglieder der Sekte sollen an den Folterungen gestorben sein. Wilhelm Wagner war 1958 von der Sekte angeworben worden, wonach die Familie, das Ehepaar und seine sechs Kinder, in das Lager Siegburg in der Deutschen Bundesrepublik übersiedelten. 1961 sei es, wie der Anwalt des Ehepaares mitteilte, dem stellvertretenden Lagerleiter Hugo Baar gelungen, dem Ehepaar die damals noch minderjährigen Zwillinge Edith und Irmgard – heute 20 Jahre alt – und den 1949 geborenen Wilhelm herauszulocken. Der Vater der Kinder hat eingewilligt, seinen Sohn im Lager Siegburg zurückzulassen, wenn er das Lager verlassen dürfte. Unter Drohung habe man später von Wilhelm Wagner die Einwilligung erzwungen, dass vier seiner Kinder, Emma, Willi und die Zwillinge Edith und Irmgard nach Chile auswandern durften.
Zeitungsartikel von Gerda Hardt-Stremayr: Grazer Kinder in Chile zurückgehalten

Wegen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Schäfer aufgrund von Anzeigen wegen Vergewaltigung von zwei Jungen floh er 1961 mit ca. 150 Mitgliedern der Gruppe nach Chile und gründete die Colonia Dignidad. Startkapital waren unter anderem 900.000 Mark, die er durch den (kurzfristigen?) Verkauf seines Erziehungsheims am Südrand des Standortübungsplatzes Wahn an die Bundeswehr erhielt. Ebenso flossen Renten von Gruppenmitgliedern ungeprüft auf sein Konto. Formales Gründungsdatum war der 26. Juni 1961. Offizieller Zweck war die Betreuung von Kindern, die durch das Erdbeben von Valdivia 1960 zu Waisen geworden waren. Ende des Jahres erwarb die Gemeinschaft allerdings das Gut El Lavadero rund 500 Kilometer nördlich des Erdbebengebiets. Im September 1961 erfolgte die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Schäfer versprach ein „urchristliches Leben im gelobten Land“ und prophezeite eine angeblich drohende russische Invasion in Deutschland, um Zögernde und Ängstliche umzustimmen. Mit Falschaussagen und gefälschten Papieren entführte er zugleich Minderjährige nach Chile, deren Eltern ihre Erlaubnis zu einer angeblichen Chorfreizeit gegeben hatten. Autor Dieter Maier nennt dies „die größte Massenentführung in der Geschichte der Bundesrepublik“. In Deutschland und Österreich zurückgebliebene Eltern bemühten sich erfolglos, ihre Kinder wieder nach Hause zu holen.

Laut einem im Jahr 1966 aus der Kolonie geflohenen Jugendlichen, Wolfgang Kneese, mussten die Koloniebewohner Fronarbeit leisten und wurden scharf überwacht.Diese Berichte führten im gleichen Jahr zu ersten Ermittlungen chilenischer Behörden. Ein Prozess vor dem Appellationsgericht in Chillán verlief aber ergebnislos, da die Mitglieder der Colonia vorgaben, dass der Hauptbeschuldigte Schäfer die Gemeinschaft verlassen habe und verschollen sei. Im August 1967 wurden die Ermittlungen eingestellt.Parallel stellten Gesundheits-, Finanz- und Zollbehörden verschiedene Regelverstöße fest, die eine Verwirkung von Privilegien hätten nach sich ziehen können. In diesem Rahmen kam es sowohl zu juristischen Auseinandersetzungen als auch zu gewaltsamem Widerstand gegen Zollfahnder und zu einem Hungerstreik der Sekte. Dies alles führte zu einer zunehmend kritischen Berichterstattung in der chilenischen Presse und schließlich zur Einrichtung eines Untersuchungsausschusses in der Abgeordnetenkammer, der Ende 1968 aber die Vorwürfe größtenteils zurückwies. Auf weiter laufende Ermittlungen reagierte die Sekte damit, Ende Mai 1969 die Änderung ihrer Satzung zu beantragen. Danach gab es vorerst keine Untersuchungen und auch kaum noch eine Thematisierung der Colonia in der chilenischen Presse.

Neben millenaristischen Elementen und dem Bezug auf die Gütergemeinschaft der Jerusalemer Urgemeinde spielten in der Lehre auch pfingstliche Ansichten eine Rolle.

In Chile baute die Gruppe eine Kolonie auf, in der sie streng abgeschottet von der Außenwelt lebte und nur ausgewählte Besucher empfing. Die Siedler konnten lange Zeit fast autark leben, da sie ein „Mustergut“ aufgebaut hatten, für das sie viel Bewunderung ernteten. Trotz dieser Abschottung baute die Sekte durch Geschenke und Gefälligkeiten Unterstützernetzwerke auf, die sie gegen staatliche Ermittlungen und journalistische Recherchen abschirmte. Dazu gehörten Landarbeiter, Polizisten, Beamte und Lokalpolitiker in der Region. Die Führung hatte Kontakte zur rechtsextremen Gruppierung Patria y Libertad und unterstützte damit indirekt den Putsch des chilenischen Militärs am 11. September 1973. Dabei wurden unter Ausnutzung zollrechtlicher Vorteile Schusswaffen und Munition aus Deutschland über den Seeweg illegal nach Chile eingeschleust, die sowohl innerhalb des Komplexes wie auch durch Patria y Libertad Verwendung fanden. Bei den Waffen, die auf dem Gelände der Sekte gelagert wurden, handelte es sich unter anderem um Raketenwerfer und Granaten. Auch soll zwischen 1978 und 1980 das Giftgas Sarin in der Kolonie produziert worden sein.

Während der Militärdiktatur wurde die Kolonie zu einer Operationsbasis des Pinochet-Geheimdienstes Dirección de Inteligencia Nacional (DINA). Sie diente auch als Stützpunkt des Projektes „ANDREA“ (Alianza Nacionalista de Repúblicas Americanas / „Nationalistische Allianz amerikanischer Republiken“). Dieses Projekt war zur Zusammenarbeit lateinamerikanischer Nationalisten, Geheimdienstler und Antisemiten mit rechtsextremer Stoßrichtung bestimmt. Details dazu wurden unter anderem ab 1985 durch Aussagen von Hugo Baar bekannt, nachdem er – als einstiger Mitbegründer – im Dezember 1984 aus der Coloniaanlage geflohen war.

In der Endphase der Pinochet-Diktatur ab 1988 leitete die Colonia Dignidad eine umfassende Umstrukturierung zur Nachfolgeorganisation „Villa Baviera“ (Bayerisches Dorf) ein. Mit diesem Zug schützte sie sich vor der Auflösung. Ländereien und Besitz der Siedlung wurden mittels einer undurchsichtigen Holding in mehrere geschlossene Aktiengesellschaften überführt. Die Holding besteht in abgewandelter Form bis heute (2023). Der Autor Jan Stehle listete in seinem 2022 erschienenen Buch Colonia Dignidad. Zum Umgang bundesdeutscher Außenpolitik und Justiz mit Menschenrechtsverletzungen 1961–2020 insgesamt 23 Unternehmen auf, die zu der Holding gehören, darunter Tourismus-, Landwirtschafts- und allein acht Immobilienunternehmen. Die Repräsentanten der Firmen sind insgesamt weniger als zwanzig Personen, meist Nachfahren von Mitgliedern der früheren Führungsgruppe. Sie verfügen damit weiterhin über das Vermögen der Sekte.

Die Regierung Chiles unter Präsident Patricio Aylwin entzog der Organisation im Jahr 1991 den Status der Gemeinnützigkeit, mit der sie stets von Steuerfreiheit profitiert hatte, und löste sie damit formal auf. Zudem erkannte sie die deutschen Abschlüsse des Krankenhauspersonals nicht mehr an und ließ das Krankenhaus schließen. In das Jahr 1991 fällt auch die Umbenennung der Colonia Dignidad in Villa Baviera/„Bayrisches Dorf“ durch Schäfer, die dieser als Hommage an seinen Freund Franz Josef Strauß vornahm.

Schäfer erreichte durch Mobilisierung der lokalen Bevölkerung die Wiedereröffnung des Krankenhauses und öffnete in den Folgejahren die Kolonie für Wochenend- und Ferienaufenthalte chilenischer Kinder. Im Jahr 1996 zeigten chilenische Eltern Paul Schäfer wegen sexuellen Kindesmissbrauchs an. Daraufhin wurde er per Haftbefehl und mittels Razzien gesucht, und Schäfer tauchte unter, andere aus seinem Umfeld flüchteten vor der chilenischen Justiz ins Ausland. Die Colonia wurde danach zunächst von verschiedenen Vertrauten Schäfers geleitet. Alle Versuche des demokratischen Chile, die Kolonie unter Kontrolle zu bekommen, scheiterten bis zur Festnahme Schäfers im Jahr 2005. Als Gründe werden Verflechtungen mit Pinochet-Anhängern, der vor Ort ansässigen Polizei und lokal Mächtigen und die Unüberschaubarkeit des riesigen Areals genannt.

1997 gelang zwei Jugendlichen aus der Colonia die Flucht nach Deutschland; deutsche Medien veröffentlichten deren authentische Schilderungen.

Als letzte historische Phase beschreibt der Politikwissenschaftler Jan Stehle den langsamen Öffnungsprozess ab der Verhaftung Paul Schäfers im Jahr 2005, nachdem chilenische Familien, deren Kinder der Sektenchef in der Villa Baviera vergewaltigt hatte, ab 1996 Anzeigen gegen ihn erstattet hatten.


Als quasi kriminelle Organisation beging die Gemeinschaft betrügerische Adoptionen und Sexualverbrechen an chilenischen Kindern aus der ländlichen Gegend um Colonia Dignidad. Kinder und Jugendliche der eigenen Bewohner wie auch der Bauernfamilien aus der Gegend wurden in der Gemeinschaft immer wieder sexuell missbraucht, vor allem Jungen unter sexuellem Aspekt körperlich gezüchtigt und die Kinder mit Elektroschocks und Psychopharmaka misshandelt.

Protegiert von der chilenischen Pinochet-Diktatur machte sich die Colonia Dignidad zu deren Instrument. Die Kolonie wurde während der Diktatur als Folterzentrum des chilenischen Geheimdienstes genutzt. Folter und Mord an politischen Gefangenen zwischen 1973 und 1990 sind mannigfach belegt. In der Colonia Dignidad gefangen gehaltene Chilenen wurden als Zwangsarbeiter eingesetzt. Es wurden medizinische Versuche an Häftlingen durchgeführt. Bekannt wurde auch, dass in der Kolonie Häftlinge ermordet und im Waldgebiet verscharrt worden waren und dass die Sektenführung die Reste später hatte ausgraben und entsorgen lassen. Die Colonia war auch in der Waffenproduktion und dem Waffenhandel aktiv.


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Man kann es - glaube ich - schon so sagen: Der hat gar nichts ausgelassen...
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Branstock
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Re: Cvlts

Beitrag von Branstock »

Hm. Kriegsverbrecher, Massenmörder, Schwuler Pädo, Sadist, Feigling und mit 88 verreckt. Nein. Da waren wohl nicht mehr so viele achievements offen.
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Dr.Gonzo
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Re: Cvlts

Beitrag von Dr.Gonzo »

Ein wahrer Lebemann!
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Branstock
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Re: Cvlts

Beitrag von Branstock »

Jetzt müsst ihr aber weiter machen. Das ist ein geiler thread.
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Dr.Gonzo
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Re: Cvlts

Beitrag von Dr.Gonzo »

Movement for the Restoration of the Ten Commandments of God

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Nachdem sich mehrere ugandische Ex-Mitglieder der römisch-katholischen Kirche – unter anderem Credonia Mwerinde und Joseph Kibwetere – von dieser Institution abgewendet hatten, gründeten sie Mitte der 1980er Jahre das Movement for the Restoration of the Ten Commandments of God. Der Kult verschmolz apokalyptisch-katholische Ideen mit Visionen angeblicher Marienerscheinungen und wurde vor allem durch rigide Disziplin, Schweigegebote und das absolute Befolgen der Zehn Gebote definiert – im wahrsten Sinne des Wortes.

Ein zentrales Element war die obligatorische Prophezeiung des Weltuntergangs:
The group claimed the world would end on December 31, 1999, and demanded strict obedience to the commandments in preparation. Members sold off their belongings and lived communally, in poverty and isolation. When the prophecy failed, leadership extended the date to March 17, 2000.
Wie so oft in solchen Bewegungen, ging auch hier religiöser Fanatismus Hand in Hand mit autoritärer Kontrolle und Missbrauch:
Members were forbidden to speak unless spoken to, and fasting was common. Children were separated from their parents and indoctrinated. Schooling and outside contact were discouraged. Leaders presented themselves as divine intermediaries and enforced loyalty through fear, penance, and manipulation.
Als der zweite, angekündigte und erwartete Weltuntergang ebenfalls ausblieb und Unzufriedenheit aufkam, traf die Führung eine endgültige Entscheidung:
On March 17, 2000, over 500 members were locked inside a church in Kanungu, which was then doused with fuel and set ablaze, killing nahezu alle Anwesenden. Zunächst als Massenselbstmord deklariert, ergaben spätere Untersuchungen Hinweise auf vorsätzlichen Massenmord – alle Ausgänge waren verriegelt, viele Leichen zeigten Zeichen von Vergiftung und Strangulation.
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Darüber hinaus wurden an weiteren Standorten der Sekte in Uganda Dutzende von Leichen in Massengräbern gefunden, was die Gesamtzahl der Todesopfer auf über 780 erhöhte – und den Vorfall zu einem der tödlichsten Sektenmassaker der Geschichte machte.
The leaders, including Mwerinde and Kibwetere, were never found. Their fate remains unclear, though
viele Experten gehen von geplanter Flucht aus.
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Graf von Hirilorn
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Re: Cvlts

Beitrag von Graf von Hirilorn »

:lol: :lol:
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Re: Cvlts

Beitrag von Dr.Gonzo »

Aggressive Christianity Missionary Training Corps (ACMTC)


In den frühen 1980er Jahren formierte sich in den USA eine kleine, aber radikale Gruppierung, die sich Aggressive Christianity Missionary Training Corps (ACMTC) nannte. Gegründet wurde sie von Deborah Green (später als „General Deborah“ bekannt) und ihrem Ehemann James Green, die sich selbst als Gottes Werkzeuge für den letzten geistlichen Kampf auf Erden sahen. Ihre Ideologie vereinte biblischen Fundamentalismus, totalitäre Kontrolle und eine quasi-militärische Ordnung.

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Ursprünglich in Kalifornien aktiv, verlegte die Gruppe später ihren Hauptsitz in ein entlegenes Gebiet bei Fence Lake, New Mexico, wo sie sich vollständig von der Aussenwelt abschottete und eine streng hierarchische Sektenstruktur etablierte.

Zentrale Grundlage war eine umfassende Weltverachtung und spiritueller Separatismus:
The Aggressive Christianity Missions Training Corps was founded in the early 1980s as a commune called the Free Love Ministries.

As the group’s numbers swelled, Deborah started wielding control over her followers. With wild eyes and a stentorian voice, she claimed she spoke to God directly and that — one day — members would be called to wage a holy war against demon forces.

The group claimed the world had become irredeemably corrupt and that only through total submission to God’s army – led by them – could salvation be found. Secular authorities, other churches, and even family ties were considered satanic distractions.
Das Leben innerhalb der ACMTC war geprägt von Gewalt, Zwang und psychischer Manipulation. Kinder wurden systematisch indoktriniert, Frauen ihrer Rechte beraubt, und Kritik galt als Zeichen dämonischer Einflussnahme:
Members were often subjected to public punishment, starvation, and forced silence. Children were beaten for minor infractions and denied education. Outside communication was forbidden, and marriage was arranged solely by leadership decree.
Die Sektenmitglieder wurden in einem paramilitärischen System organisiert – mit Rängen, Uniformen und martialischer Sprache. Deborah Green sah sich selbst als „General“ in einem göttlichen Heilsheer.
“We were told the apocalypse was coming,” said one survivor, “and that anyone who disobeyed the General would burn with the rest of the world.”
Erst durch den Ausstieg und die mutigen Aussagen mehrerer Ex-Mitglieder, darunter auch Kinder, kamen die Taten der Gruppe an die Öffentlichkeit. Ermittlungen förderten erschütternde Details zutage, die letztlich zu einem umfassenden Polizeieinsatz führten.
In 2017, law enforcement raided the compound. Authorities uncovered evidence of forced imprisonment, physical abuse, and unregistered births. Several children had lived their entire lives without contact to the outside world.
Deborah Green wurde zu 72 Jahren Gefängnis verurteilt, weitere Führungsmitglieder erhielten langjährige Haftstrafen. Die ACMTC gilt heute als eine der extremsten christlich-fundamentalistischen Sekten der jüngeren US-Geschichte – auch wenn ihre Mitgliederanzahl nie gross war, war der seelische und körperliche Schaden enorm.

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“You weren’t a person,” said a former member. “You were property – God’s property. And only the General knew what God wanted.”
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Graf von Hirilorn
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Re: Cvlts

Beitrag von Graf von Hirilorn »

Das hier ist zwar über eine Person, kann aber hier rein, weil darin gleich mehrere Sektenartige und Kultartige Vereine vorkommen...

August Kreis III ist ein US-amerikanischer Neonaziführer. Kreis war Mitglied des Ku-Klux-Klan, des losen Rechtsextremisten-Verbunds Posse Comitatus und der religiös-rassistischen Organisation Aryan Nations.

Ende der 1980er Jahre trat er der Posse Comitatus bei; des Weiteren war Kreis 13 Jahre lang Mitglied des Ku-Klux-Klan, in dem er schließlich zu einer Führungsperson wurde. Im Jahr 1999 wurde Kreis Mitglied von Aryan Nations. Nach dem Tod von Aryan-Nations-Führer Richard Girnt Butler übernahm Kreis nach einem Machtkampf Führungspositionen innerhalb der Organisation, was zu einer Aufspaltung der Aryan Nations führte.

Bevor er radikalen Gruppierungen beitrat, brach er seine Schullaufbahn an der High School von Newark in New Jersey ab und diente in der US Navy, wo er auf einem Schiff an der Küste von Vietnam stationiert war. Während seiner High-School-Zeit begann auch sein Interesse an der White-Supremacy-Bewegung und er wurde auch bei ihnen aktiv.

Kreis war lokal bekannt dafür, Nachbarn sowie Stadtbewohner, die seine Ansichten nicht teilen, zu belästigen. Zahlreiche Klagen bei der Polizei führten aber zu keinen Konsequenzen.

Im Jahr 2005 wurden die Medien auf ihn aufmerksam, als er eine Allianz der Aryan Nations mit Al-Qaida anstrebte.

2011 wurde Kreis wegen Betrugs zu sechs Monaten Haft, sechs Monaten Hausarrest und zwei Jahren Bewährung verurteilt. Er hatte unter anderem durch falsche Angaben über sein Einkommen unrechtmäßig eine Veteranen-Pension bezogen. Im Januar 2012 trat Kreis als Leiter seiner Aryan-Nations-Gruppierung zurück.

2014 wurde Kreis im Lexington County wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern festgenommen. Im November 2015 verurteilte ihn das Gericht in drei Fällen von Kindesmissbrauch zu insgesamt 50 Jahren Haft.





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“I will always hate the Jew,” Kreis said in the courtroom. “This government is run by an evil group of people, and, please, ‘Vote for Trump!’”
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Re: Cvlts

Beitrag von vampyr supersusi »

Ok, ich habe eben mal den Thread durchgescrollt und die Beiträge und einige Passagen nochmal oder nochmal gründlicher gelesen. Insbesondere den ersten von Gonzo muss ich wohl nach der ersten Passage irgendwie ausgeblendet haben, und jetzt fühle ich mich gerade ganz komisch. Merkwürdig (keine Ahnung).

:(


Und mir ist auch aufgefallen, dass wir ja die Family noch gar nicht hatten.

Charles Manson hatte im Frühjahr 1967 eine siebenjährige Haftstrafe verbüßt und wurde auf Bewährung nach Los Angeles entlassen. Zu diesem Zeitpunkt blickte er bereits auf eine lange kriminelle Karriere zurück. Er hatte im Gefängnis Gitarrespielen gelernt. Im Sommer 1967 kam er mit Zustimmung der Justizbehörden nach San Francisco, in die Hauptstadt der Hippiebewegung, der er sich anschloss. Er verkehrte im Szeneschwerpunkt Haight-Ashbury. Dort betätigte er sich als Straßenmusiker und scharte junge Leute um sich, meist Ausreißer mit labiler Persönlichkeit. Die Gruppe wuchs und schon bald wurde Mansons VW-Bus zu klein für die „Family“. So erwarb er einen schwarz angestrichenen Schulbus und durchstreifte damit die Westküstenregion der USA.

Die Größe der Gruppierung variierte; die zumeist weiblichen Mitglieder waren zwischen 13 und 28 Jahre alt, viele davon mit problematischem familiären Hintergrund. Zur „Familie“ gehörten auch einige Kinder. Die Gruppe bestand aus einem festen Kern von rund 30 überwiegend weiblichen Mitgliedern, dem sich insgesamt bis zu 100 Personen für kürzere Zeiträume oder auch regelmäßig wiederkehrend anschlossen.
Manson führte die Gruppe mit autoritären und manipulativen Methoden. Dabei spielte neben gemeinsamem Drogenkonsum Sexualität eine bedeutende Rolle. Er ließ ständig neue Mitglieder, bevorzugt rothaarige junge Frauen, rekrutieren, und umgab sich mit einem zum Zeitgeist passenden, geheimnisvoll-religiösen Gebaren.
Manson entwickelte außerdem eine ganz eigene Weltsicht, die er mit Elementen aus Liedtexten, bevorzugt aus den Alben der Beatles, begründete. Er glaubte, dass insbesondere das Weiße Album Botschaften an ihn enthalte. So entstand seine apokalyptische Vorstellung eines „Helter Skelter“ (nach dem gleichnamigen Lied auf dem Album). Er deutete den Inhalt als Beschreibung eines bevorstehenden Endkampfes zwischen Schwarzen und Weißen, der sich durch Rassenunruhen in den Vereinigten Staaten bereits abzeichne.
Ferner verfolgte er das Ziel, als Musiker oder Schauspieler zu Ruhm und Reichtum zu gelangen. Er verlagerte im Herbst 1967 den Lebensmittelpunkt seiner Gruppe in den Raum Los Angeles, um gezielt Kontakte in die Musik- und Filmbranche aufzubauen.

Ein folgenreicher Kontakt ergab sich, als zwei Mitglieder seiner Gruppe von Dennis Wilson, einem Mitglied der Beach Boys, als Anhalterinnen mitgenommen wurden. Wilson erwies sich als zugänglich für Mansons manipulativen Charakter. Er nahm die „Familie“ in seiner Villa auf, investierte große Geldsummen in Mansons musikalische Ambitionen und erhielt im Gegenzug Dienstleistungen und sexuelle Gefälligkeiten der weiblichen Mitglieder. Die Lage geriet völlig außer Kontrolle, Wilson sah sich schließlich veranlasst, sein eigenes Haus aufzugeben, bis es seinem Manager im August 1968 gelang, die Gruppe hinauszuwerfen.
Die Gruppe zog im Raum Los Angeles umher, bis sie sich schließlich auf der Spahn Movie Ranch niederließ. Dabei handelte es sich um eine heruntergekommene Ranch, die früher Western- und B-Movie-Produktionen als Drehort gedient hatte, nach dem Niedergang des Westerngenres aber nur noch Einnahmen durch die Veranstaltung von Ausritten in die Umgebung erzielte. Der achtzigjährige Inhaber George Spahn, fast erblindet, gestattete zahlreichen gescheiterten Personen wie erfolglosen Kleindarstellern, arbeitslosen Stuntmen und Komparsen, gegen Mithilfe beim Reitbetrieb auf dem Gelände zu wohnen. Mansons Frauen kümmerten sich um den Haushalt, und das Gruppenmitglied Lynette Fromme wurde Spahn faktisch als Sexualpartnerin zur Verfügung gestellt.
Die Ranch wurde der Lebensmittelpunkt der „Manson Family“, in dem Manson wie ein Souverän herrschte. Er steuerte das Leben seiner Gruppe bis ins kleinste Detail. Er bestimmte, wer sich wo aufzuhalten hatte, welche Kleidung getragen werden durfte, führte paramilitärisch organisierte Wachdienste und Sicherheitsmaßnahmen ein. Er indoktrinierte seine von der Außenwelt weitgehend abgeschottete Gefolgschaft mit Hilfe von Drogenerfahrungen, Orgien mit Teilnahmepflicht und täglichen Vorträgen über „Helter Skelter“, den von ihm erwarteten Endkampf der Rassen. Er orchestrierte Gemeinschaftstänze und Liederabende, bei denen er seine Werke vortrug, deren Bedeutung anschließend ausgelegt und diskutiert wurde. Dabei verglich er sich selbst mit Jesus Christus, seine Gruppe mit den frühen Christen im antiken Rom, und die Mehrheitsgesellschaft mit den Römern.
Manson orchestrierte Gruppensexorgien, an denen er sich selbst beteiligte. Wer sich ihm widersetzte, wurde vor der versammelten Gruppe zu sexuellen, auch unfreiwilligen homosexuellen Handlungen genötigt. Von den zumeist weiblichen Mitgliedern wurde erwartet, dass sie sich jederzeit für sexuelle Dienste zur Verfügung stellten, auch für Besucher. Es gab mindestens einen dokumentierten Fall einer von Manson angeordneten Gruppenvergewaltigung einer zu diesem Zeitpunkt vermutlich noch minderjährigen Frau. Die aus diesen Verbindungen hervorgehenden Kinder wurden den Müttern umgehend weggenommen, um sie von deren „Ego“ zu „befreien“, und anderen Mitgliedern übergeben.
Um den Endkampf „Helter Skelter“ zu überleben, müsse sich die „Familie“ laut Manson an einen sicheren Ort begeben und nach dem von ihm vorhergesehenen Sieg der Schwarzen die Macht übernehmen; denn diese seien nicht in der Lage, eine Gesellschaft aufzubauen. Manson gab an, er habe in der Wüste eine unterirdische Höhle entdeckt, in der man das Ende des Kampfes abwarten könne. Da die Schwarzen unfähig seien, diesen Krieg zu beginnen, sei dies seine Aufgabe; dazu müsse man gezielt „Pigs“, prominente Mitglieder des weißen Establishments, töten, um Afroamerikanern die Taten anzulasten, unter den Weißen Panik auszulösen und eine Kettenreaktion der Vergeltung in Gang zu setzen. Diese werde schließlich zum großen Krieg der Rassen führen.
Die Manson Family war ab Ende der 1960er Jahre in mehrere aufsehenerregende Morde und Gewalttaten verwickelt.

(ich habe jetzt neun Morde an bekannten Personen gezählt und einen Versuch)

Mehrere Mitglieder der Manson Family wurden 1969 nach den Tate-LaBianca-Morden auf der Barker Ranch im Death Valley (Kalifornien) verhaftet. Fünf Mitglieder der Manson Family wurden dieser Morde angeklagt und zunächst zur Todesstrafe verurteilt. Dieses Urteil wurde durch eine Gesetzesänderung später in lebenslange Haft abgeändert. Alle „Lebenslänglichen“ der Manson Family kämpfen bis heute um eine Revision ihrer Strafe oder um eine Entlassung auf Bewährung. Nach dem Tod Mansons am 19. November 2017[23] befanden sich im Jahr 2022 noch Charles Watson, Patricia Krenwinkel, Leslie Van Houten, Bobby Beausoleil und Bruce Davis in Haft.
Im Jahre 1985 wurde Steve Dennis Grogan als bisher einziger begnadigt. Susan Atkins verstarb 2009 im Alter von 61 Jahren an einem Hirntumor im Gefängnis. Van Houtens Entlassung wurde im Juli 2023 unter Auflagen genehmigt. Zuvor hatte Gouverneur Gavin Newsom erklärt, gegen ihre Entlassung keine Einwände mehr zu erheben.
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Graf von Hirilorn
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Re: Cvlts

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