Und für alle Unwissenden hier die erste Kritik anlässlich des Wiederveröffentlichungsfeldzuges von Necromantia, "Ancient Pride". Unbedarfte dürften beim Start des Silberlings einen Schreck bekommen. Zehn Sekunden lang ertönen technoide Keyboardklänge bis "The Shaman" sich als lupenreiner Black Metal Song mit Tiefgang und Abwechslung entpuppt. Doch das ist kein erfreulicher Ausrutscher, die anderen Songs schlagen in die gleiche Kerbe. "For The Light Of My Darkness" ist ein schön treibender Song, der keinen Metaller mit seiner forschen Grundausrichtung kalt lassen dürfte. Auch hier beweisen Necromantia wieder Gespür, wenn es darum geht, kurz mal die Zügel zu lockern. Bei "Each Dawn I Die" wummert die Soundwand aus Normalo Bass und 8-Seiten-Bass-Monster dick durch den Raum und lässt dich benommen in der Ecke liegen. Nun ist der mutige Hörer der Hymne schutzlos ausgeliefert - bis man sich zwangsläufig zum Gitarrensolo wieder aufrafft, um die Luftgitarrensaiten zum qualmen zu bringen. Vergesst langweiligen, einfallslosen Black Metal, bei dem Bands hypnotisierende Monotonie mit Unvermögen gepaart mit Langeweile verwechseln. Necromantia hauen vielschichtige Epen am Fliessband raus. In der einen Sekunde regiert pure Raserei, aber schon in der nächsten Sekunde schwelgt man in erhabenen Klängen, vorgetragen im mittleren Tempo. Ich persönlich bin ergriffen von der Kunst, welche hier abgeliefert wird. Asche auf mein Haupt, dass ich diese Band so lange mit Nichtachtung gestraft habe.
Noch kurz ein Wort zu den Bonustracks: Wer schon immer mal "The Number Of The Beast" als düsteren Black Metal-Song hören wollte, hier bietet sich die Gelegenheit. Absolut geniale Umsetzung.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Black Lotus Records |
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Veröffentlichung |
1/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |