Dass seit einiger Zeit in der Schweiz eine Death Metal Flamme lodert, ist wohl den meisten schon aufgefallen. Dass sich diese Flamme zu einem wahren Fegefeuer ausbreiten könnte, wird nun aber immer wahrscheinlicher. Massiv viel Brennspiritus schütten Disparaged mit ihrer Veröffentlichung "Deathtrap" in dieses Death-Metal-Feuer.
Ein solches Brett von Death Metal Attacken ist mir wirklich schon seit einiger Zeit nicht mehr zu Händen gekommen. Meist bewegen sich Disparaged in sehr schnellem Takt mit brandharten Gitarren und schneller growlender Stimme. Nur ganz selten lässt ein melodiöser Teil aufatmen, bevor es wieder voll nach vorne losgeht.
Ab und zu kreischt wieder eine hohe Gitarre dazwischen, ansonsten bleibt man aber ziemlich schnörkellos, was sich einerseits positiv auswirkt, weil nie an Härte zurückgesteckt werden muss, andererseits täte das eine oder andere Break oder schrillere Riff gut, um die Spannung noch zu erhöhen und der CD ein etwas eigenständigeres Flair einzuhauchen.
Neben den erwähnten extremen Gitarren wirken die Drums, die programmiert wurden, damit man in Sachen Geschwindigkeit keine Kompromisse eingehen musste, leicht steril und zu wenig abwechslungsreich, vor allem im hohen Tempobereich merkt man, dass kein Mensch hinter den Trommeln sitzt. Trotzdem gebührt Ralph ein Lob fürs programmieren: Es sind wahrscheinlich die besten programmierten Drums, die ich je von einer Untergrundband gehört habe, denn nur selten tönen sie wirklich künstlich und sie dröhnen auch genügend aggressiv aus den Boxen. Dies liegt mit unter auch an der wirklich hervorragenden Produktion, die sich vor Vergleichen mit Höchstpreisproduktionen von Top Bands des Genres nicht scheuen muss.
Auffallend sind neben der guten Produktion auch die Filmsequenzen, die teils nach den Liedern und teils sogar noch während den Songs eingeblendet werden, natürlich ist dies nicht mehr gerade eine Innovation von Disparaged, aber trotzdem führen sie dazu, dass die einzelnen Songs nicht lose aneinandergereiht sind, sondern ein kompaktes Ganzes bilden.
Manchmal ist der Grindcoreanteil für meinen Geschmack etwas hoch, aber es gibt ja genügend Leute, denen dies gefällt! Und noch ein kleiner Negativpunkt: Die fünf Songs dauern insgesamt leider nicht mal zwanzig Minuten, da bleibt auf jeden Fall noch Appetit auf mehr!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
8/2002 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |