Ascension selbst betiteln ihre Musik als "leicht progressiv angehauchter Melodic Death". Über die Bedeutung des Wörtchens "leicht" scheinen sich die Herren aber nicht ganz im Klaren zu sein. Ich würde ihre Musik eher als leicht deathlastigen Progressive- Metal bezeichnen. Was einem die drei Jungs aus Deutschland auf ihrem zweiten Album in zehn Tracks an akustischen Leckerbissen bieten, ist alles andere als leicht verdaulich. Dementsprechend schwierig gestaltet sich die Aufgabe, ein würdiges Review zu schreiben. Ich versuch’s trotzdem…
Wer auf die schrägen Parts von Dark Millennuim und auf die genialen Kompositionen von Dream Theater oder Opeth steht, wird seine helle Freude an diesem Album haben. Wer sich eher der konservativen, engstirnigen, "bloss nix neues" Ecke des Metals verschrieben hat, sollte diese CD besser meiden. Richtige Nackenbrecher Songs sucht man vergeblich.
Da ich mich eher zur offeneren Hälfe der Metalbegeisterten zähle, kann ich dem Ascension Album eigentlich nichts absprechen. Die Songs sind voll von interessanten Melodien, durchtränkt mit abwechslungsreichen Akustik- Parts. Und immer wieder verblüffen die originellen Übergänge und Breaks. Zugegeben, nicht alle Riffs sind neu. Ab und zu glaubt man, etwas schon mal gehört zu haben. Schwierig wird’s aber, wenn man die "bekannten" Riffs einer bestimmten Band zuzuordnen versucht. Technisch sind die Jungs auf einem Niveau, das sich sehen lässt. Besondere Beachtung sollte man dem 4-Saiter schenken. Dank der guten Produktion ist der auch problemlos hörbar. Schade, dass der Bassist nicht mehr zum festen Line- up gehört. Was die Harmonien betrifft, haben sich Ascension weitgehend vom "08/15 Death Standart" befreit. Ein echtes Hörvergnügen für Dur/mol geplagte Ohren. Tempo- und Taktwechsel sowie Dynamik sind ebenfalls keine Fremdwörter für die drei Musiker.
Die Vocals sind eher schlicht und monoton gehalten. Der Sänger macht seine Sache dennoch sehr gut. Nur stellt sich mir die Frage, ob die CD nicht auch als Instrumental Album ein echter Hammer wäre.
Das durchgehend in Grautönen gehaltene Artwork der Scheibe besticht durch seine Schlichtheit. Doch besteht die Gefahr, dass man das gute Stück im Dschungel der vielen Neuveröffentlichungen übersieht.
Alles in allem ein echter Geheimtip! Wer sich vor dem Bestellen der CD (und das ist Pflicht!) selbst vom Können von Ascension überzeugen will, kann sich 6 Songs der CD auf der bandeigenen Homepage anhören. Unter www.ascension-music.com findet man auch Kontaktadressen, über die man den 10 Euro billigen Silberling sicherlich bestellen kann. Für nicht Internet taugliche steht die vollständige Bestelladresse unten.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
4/2003 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |