Gesellschaftskonformität vs. Zukunftsangst

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Pesthauch
Heuchler
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Gesellschaftskonformität vs. Zukunftsangst

Beitrag von Pesthauch »

hallo,
kennt ihr das auch, ihr steht davor, eine Entscheidung zu treffen, für welche Berufsrichtung ihr euch später entscheidet (bei mir handelt es sich um ein Studium) und ihr habt keinen blassen Schimmer, in welche Sparte ihr euch denn "gerne pressen" wollt?
Ich habe schon ein wenig Studienerfahrung, also bin nicht gänzlich unerfahren, doch "widert" mich der Gedanken ehrlich gesagt zu einem Gewissen grad an, mich in eine bestimmte Sparte "pressen" zu müssen, eine Entscheidung, die das ganze nachfolgende Leben bestimmen wird. Begründen tue ich dies damit, dass meiner Ansicht nach kein Mensch in eine Bestimmte Form passt, doch der gesellschaftliche-/finanzielle/kapitalistische Druck genau dies provoziert.
Weiter frag ich mich, welche Beruf zu jemandem passt, der eine akademische Laufbahn anstrebt (wäre bei Ausbilung/Lehre auch nicht anders), jedoch eher mit seinen Grundgedanken gegen die Kommerzialisierung der menschlichen Arbeit ist, was ja ein unabdingbarer Gedanke unserer kapitalistischen Weltordnung ist (keine Kapitalismusdiskussion!).
Auf black-metallisch gesagt^^: mich kotzt dieses Streben nach Profit, ständigem "Fortschritt", den ich ausgenommen in der Medizin, für ausgesprochen zweifelhaft halte, immens an. Folgerichtig würden einem in der Arbeitswelt der BRD nicht viele Arbeitssparten bleiben, bei denen man nicht in eine Unternehmensstruktur eingebunden ist, dessen Ziel die Anhäufung von Kapital ist (Stopp, nicht alle Unternehmen sind gleich und gleichzeitig dienen sie auch noch zur Sicherung des Lebensunterhalts der Beschäftigten, also bitte nicht diese "Gutmenschen"-Argumente aufbringen). Irgendwo ist man immer mit dem Prinzip der vorherrschenden Weltordnung verbunden, eingebunden in ein "System" (Stopp, auch hier keine System-Verweigerer Diskussion)^^-

Und nun das Eigentliche, was ich sagen will:

Ich fürchte mich davor, dass bei sovielen Menschen bei vorsichtiger Heranführung der den von mir (simplen), aufgeführten Gedankengängen, nur ein Stirnrunzeln übrigbleibt. Wer sind all diese seelenlosen (?) Leute, dessen Gesamtmenge sich Gesellschaft (unserer BRD) nennt?
Ich fürchte mich vor der Zukunft (aber wer tut das nicht insgeheim, der noch vor dem Berufsleben steht und nciht weiß, was ihm bevorsteht). Wie naiv war ich doch noch als kleines Kind, als ich noch nicht wusste, was für ein System sich diese Menschen (ja ich gehör ja auch dazu) "ausgedacht" haben.

Ich würde mich nicht als pauschaler Menschenhasser darstellen, ich denke kein Mensch hasst pauschal Menschen, da dass seiner Natur widerstrebt. Nur soviel dazu, doch ändert das nichts an meinen Ansichten und bin erschrocken darüber, dass derartige Gedanken keiner so wirklich nachvollziehen will/kann. Nichtmal meine Eltern können mich wirklich verstehen, und dabei bin ich nichtmehr 16, wie einer nun vielleicht denken mag....
Ich wünschte mir, ich wäre doch anders, so viel unbesorgter, so viel anpassungsfreudiger und scheinbar alle Zukunftsprobleme "überlächelnd", wie es mir an einigen Mitmenschen schon zig mal aufgefallen ist.

Das Schlimme ist, es sind nicht nur 10, nicht nur 100, nicht nur 1000, nicht nur 10 000, nein, es sind fast ALLE SO und ich verstehe nicht warum. Ist es des Geldes wegen, aus Angst (sehr wahrscheinlich) oder was sonst. Diese Gedanken könnten mich in den Wahnsinn treiben....

Ich habe Angst, da ich dieser Zukunft nicht entliehen kann und mich irgendwann fügen muss, in einer Art, die mich möglicherweise derartig verändern wird, dass ich um einiges unglücklicher wäre wie bisher.

Achja, damit noch etwas Substanz in die Sache reinkommt, die Schuld an der von mir angenommenen Problematik geb ich genau 2 Dingen bzw. 3 Dinge:

1. der Existenz von Geld (ganz allgemein und pauschal)
2. dem menschlichen Fügungswillen, sich der Masse anzupassen
und natürlich
3. ich, dass ich mir derartige Gedanken mache

Punkt 1 weiß ich aber eine erheblich größere Teilschuld zu. Müssten wir alle ohne Lohn arbeiten gehen, um unseren Wohlstand zu halten, ICH wäre der vielleicht Erste, der arbeiten gehen würde. Natürlich unter Erhalt des derzeitigen Lebensstrandards etc. , was durchaus dann möglich wäre, wenn jeder das Übel einsehen würde und JEDER dementsprechend arbeiten würde ohne dafür Geld wie eine Prostituierte in Empfang zu nehmen (etwas abschätzig, ignorant und plakativ formuliert). Klar wäre dies wieder eine Anpassung des Einzelnen an die Masse, doch in einer Gesellschaft, in der Wohlstand, wie wir ihn kennen herrschen soll, ist diese Anpassung (leider) nicht zu vermeiden in dem Grad, dass für jeden die selben marktwirtschaftlichen Bedinungen herrschen. Aber ich träume, Arbeiten ohne Selbstbereicherung, die über die Bereicherung Anderer möglichst hinausgehen soll, so wie es eben auf der Welt vorherrscht, wird leider mit diesen 6 , irgendwas Milliarden Menschen (oder sinds schon mehr) auf der Erde NICHT möglich sein. Ich wüsste nicht mal selber, ob es das ist. was in meinem Wesen UNTER JEGLICHE BEDINGUNGEN liegen würde. Verdammte Scheisse....warum nur.

Ich könnte derzeit echt bei tiefem Eindringen in die Materie fast verzweifeln. Das ganze Übel hat , denke ich,seinen Lauf genommen, als der erste Mensch auf der Welt angefangen hat direkte Gegenleistungen für seine Arbeit zu nehmen, bzw. vielleicht sogar noch vieeeel früher....
Und das mag VERDAMMT früh gewesen sein.... Der Mensch ist nicht dazu "berechtigt" (meiner Ansicht nach) durch praktisch erfundene Tauschmittel über anderen Menschen gesellschaftlich zu stehen, jedoch hat es unser weltliches Prinzip von Anfang an derart "eingefädelt", indem künstlich "Unterschiede" geschaffen werden, durch unterschiedliche Gesellschaftsklassen bzw. unterschiedliche Einkünfte bzw., um alles auf einen Nenner zu bringen: GELD (ja, das böße Zeug, was ihr vielleicht auf eurer Bank habt), was wiederrum zu unserem heutigen, derartigen Mitmenschentum geführt haben mag.

Schauen wir uns einmal das Tierreich an, dort stehen Tiere über anderen Tieren durch ihre Prägung, ihr Wesen, ihre genetische Ausstattung und alles, was eben dazugehört, und nicht dieses (pardon) lächerliche Geld, wie es bei uns der Fall ist. Und möge mir nun jemand daherkommen und meinte, dass es doch auch gewisse Charaktereigentschaften erfordere um eine gesellschaftliche Stellung einzunehmen , so sage ich ihm: Lass ab von dieser künstlich aufgeblähten Illusion, dies wäre doch einerlei!!! Etwas vom Menschen "erfundenes" ("Systeme", Geld etc.) kann nicht "unverfälschter" sein, wie der Ursprung, der eigentliche Charakter. Ein Narr, wer diesem Gedanken anhängt.
Wie diese Welt dann aussehen würde, das kann ich natürlich nicht sagen, jedoch würde wahrscheinlich immer noch das Grundprinzip der Natur vorherrschen, wie es mit "Struggle for Life" von der Wissenschaft beschrieben wird.Aber nun werd ich bald zu philosopisch, denke ich.

Und vergesst es, der Kommunismus funktioniert nicht, nein Leute, das tut er verdammt nochmal nicht, weil der Mensch eben Mensch ist. Darauf soll die Disukssion nicht herauslaufen.


Sooo, mein Thread hat jede Menge Ansatzpunkte für Diskussionen, sucht euch was heraus und greift diesen Punkt auf, wenn ihr interessiert daran seid. Ich hoffe es kommen nicht alzu viele unsachliche Beiträge. Danke.
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Vasara
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Beitrag von Vasara »

Huch, ein langer Text und keine Zeit ihn jetzt zu lesen (na gut, den anfang hab ich schon). Aber ich komme darauf zurück....bäi
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falkenhorst
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Beitrag von falkenhorst »

also soweit ich dich jetzt verstanden habe, stimme ich dir vollkommen zu ! den mut was zu verändern hat dann aber doch keiner, weil er fürchtet kläglich zu scheitern
Pesthauch
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Beitrag von Pesthauch »

falkenhorst hat geschrieben:also soweit ich dich jetzt verstanden habe, stimme ich dir vollkommen zu ! den mut was zu verändern hat dann aber doch keiner, weil er fürchtet kläglich zu scheitern
Genau, das ist es, zu mal die Möglichkeiten zu sinnvoller Entgegenstellung zur Gesellschaft bewusst durch Selbige extrem eingeschränkt sind. Wir haben uns ja nicht ganz durch Zufall so entwickelt, wie wir momentan "zusammenleben".

Leider ist mein Thema durch meine nächtliche Schreibwut ein wenig lang geraten :o .
Für welche, die nicht alles lesen wollen (was ich auch verstehen kann) :

Meine Hauptthese war, dass unsere bestehende Weltordnung mit der Einführung der Kommerzialisierung von menschlicher Arbeit entstanden sei und dies genau der Grund ist, warum es immer noch so viel Leid (nicht nur in anderen, fernen Ländern der Erde), auch in Deutschland (wo ich wohne) und bestimmt auch in der Schweiz (wo das Forum herkommt ; ) ), vorhanden ist.

Sprich, meine Behauptung: Der Mensch kann nicht mit Geld umgehen, da "dumme" Menschen Habgier als ausgeprägtes Merkmal besitzen. Nicht Alle , will ich behaupten, wobei mir da Einige wohl widersprechen würden. Nicht Alle sind gleich. Ich unterscheide zwischen, sagen wir mal, niederträchtigen Menschen (auf jedenfall die große, große Merzahl), und *schwierig auszudrücken* intelligenten Menschen, bei denen Habgier nicht dermaßen ausgeprägt ist, die jedoch eindeutig nicht zur aktiven Gestaltung unserer Menscheit beigetragen haben, da ihr Anteil scheinbar immer vieeel zu gering war.
Alles natürlich aus meiner Sichtweise.
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scor
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Beitrag von scor »

ich hab nur "konformitäten" gelesen und musste sofort an southpark mit den non-konformisten denken xD
nekrop
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Beitrag von nekrop »

scor hat geschrieben:ich hab nur "konformitäten" gelesen und musste sofort an southpark mit den non-konformisten denken xD
Die Folge habe ich gestern auch gesehen :lol:
Pesthauch
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Beitrag von Pesthauch »

nekrop hat geschrieben:
scor hat geschrieben:ich hab nur "konformitäten" gelesen und musste sofort an southpark mit den non-konformisten denken xD
Die Folge habe ich gestern auch gesehen :lol:
Mist, die hab ich verpasst, mal in Youtube schaun, ob ich sie dort finde... :P
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Konkalit
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Beitrag von Konkalit »

ich denke kein Mensch hasst pauschal Menschen, da dass seiner Natur widerstrebt.
Sprich da nur für dich selbst, ich hab mir angewöhnt Gefühle wie Trauer und Wut in Hass zu kompensieren und hasse noch nicht vollständig, aber ich arbeite dran und die Umwelt um mich herum hilft kräftig mit :twisted:
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Werde das heute abend mal reinziehen und dann kommentieren...
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Aaske
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Beitrag von Aaske »

falkenhorst hat geschrieben:also soweit ich dich jetzt verstanden habe, stimme ich dir vollkommen zu ! den mut was zu verändern hat dann aber doch keiner, weil er fürchtet kläglich zu scheitern
Menschen haben Angst vor dem was sie nicht kennen. Sie fürchten sich, versuchen es irgendwie zu erklären... es nachvollziehen zu können. Dann halten sie an ihrem Glaube fest... und doch sind sie die größten Narren.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

So. Hier nun ein paar weise Worte: Denkst du tatsächlich, dass es sich im Tierreich so verhält, wie es sich verhält, weil die Tiere so wahnsinnig edelmütig sind? Sie sind schlicht zu dämlich, sich weiter zu entwickeln, also müssen sie sich immer durch das primäre "Klassensystem", das Faustrecht, voneinander unterscheiden. Der Mensch hat logischerweise den Tauschhandel ENTDECKT (das ist etwas ganz anderes als "erfunden", denn erfunden hat der Mensch gar nichts). Der Tauschhandel ist die logische Fortentwicklung vom simplen Jagen und sammeln, wo man ja auch etwas für seinen Einsatz kriegt (ein Fell, was zu essen, etc.) Es ist also nichts Menschgemachtes. Das man dann vom Tasuchhandel zu einem anderen, weiläufiger anwendbaren Zahlungsmittel übergeht, ist gleichfalls logisch, da man sich ja überlegt, wie man den Tauschhandel ausweiten und optimieren kann... Ich sehe irgendwie dein Problem nicht ganz, glaube ich. In deinem Text beklagst du ja nicht über diesem Umstand, sondern auch noch über reichlich diffuse Zukunftsängste, die wohl jeder hat, egal wieviel er nun lächelt, bzw. röchelt... In dem Sinne kann ich keine konkreten Aussagen mehr zu dem machen, was du da schreibst, da es schlichtweg ein wenig zu viele Ansätze in zuviele weitläufige Themen beinhaltet, als das man es trefflich behandeln könnte. Mehrere kleine Artikel wären in diesem Fall wohl angebrachter.

Einzig zum "Anpassen" kann man noch sagen, dass so oder so jeder in einem gewissen Mass gezwungen ist, sich der Gemeinschaft, in der er lebt, anzupassen. Oftmals ist es, ganz wie in besagter South Park-Folge, sogar so, dass diejenigen, die sich für die am wenigsten Angepassten halten, die schlimmsten Mitläufertypen sind. Es besteht hinsichtlich Anpassen/Nichtanpassen also keinerlei Grund, sich Gedanken zu machen.
Entweder man entwickelt sich ganz von selbst zum Spiesser, der nach getaner Büroarbeit dümmliche unwitzige Pannen-Filmchen auf RTL guckt, oder man wird zum Black Metal hörenden, philosophierenden und nach eigener Fehleinschätzung völlig unangepassten Untergrund-Szene-Spiesser, der sich, da die Bedingungen des (Über)lebens nun mal für alle die gleichen sind, vom Rest der Gesellschaft nicht im mindesten unterscheidet.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ach ja: Nicht vergessen: Kot!
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Dr.Schenderowitsch
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Beitrag von Dr.Schenderowitsch »

Ricardo Clement hat geschrieben:Ach ja: Nicht vergessen: Kot!
Dachte schon da kommt nichts inteRlektuelles!

Kooooot!!!
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