Die Tage, in denen Black Metal noch als solcher erkenntlich war, einheitlich, strikt und tiefschwarz, sind lange vorüber. Die schwarzen Legionen aus Frankreich sind zum Grossteil endgültig in den bodenlosen Untergrund...

Die Tage, in denen Black Metal noch als solcher erkenntlich war, einheitlich, strikt und tiefschwarz, sind lange vorüber. Die schwarzen Legionen aus Frankreich sind zum Grossteil endgültig in den bodenlosen Untergrund abgesackt, Überbleibsel haben sich selbst auf die einstmalig verhasste breite Masse zugeschnitten, von den Ursteinen des norwegischen Black Metal braucht man gar nicht erst anfangen. Der reissende Strom des Black Metal endet mittlerweile in einem breitgefächerten Flussdelta; es erscheint unmöglich einen Überblick über alle gängigen Abwandlungen, Weiterentwicklungen und Nachkömmlinge zu behalten.

Einer dieser jungen und besonders interessanten Arme des Stroms übt sich derzeit an einem ungemein rapiden Aufbegehren – die Spielart des Depressive- oder auch Suicidal Black Metal.

Mittlerweile längst dem Untergrund entfleucht, haben sich zahlreiche Vertreter des Genres einen Namen gemacht und geniessen einen hohen Bekanntheitsgrad. Der Untergrund selbst bringt scheinbar unentwegt neue Bands hervor, die sich der augenscheinlichen Welle anschliessen, die Szene wird mit einem gigantischen Aufgebot eines, eigentlich noch in den Kinderschuhen steckenden, Verwandten des Black Metal konfrontiert. Wie sollte man diese Entwicklung einschätzen? Ist die Geburt jener neuen Spielart, die versucht direkt auf die Psyche des Menschen einzuwirken um ihn in seinen schwächsten Momenten zu beeinflussen, die Sternstunde der schwarzmetallischen Ideologie der Zerstörung, des Hasses? Der nächste logische Schritt der Weiterentwicklung im Sinne von "Kannst du die Masse nicht zerstören, vernichte den Hörer einzeln"? Oder schlägt Depressive Black Metal ganz andere Richtungen ein?

Der Wust von Bands macht es schwer eine einheitliche Aussage zu treffen. Ansichten teilen sich und sind vorwiegend sehr individuell, überhaupt weiss niemand so recht bescheid was es jetzt tatsächlich mit der modernsten musikalischen Waffe im metallischen Krieg gegen die Existenz – dem Suicidal- bzw. Depressive Black Metal – auf sich hat. Vielleicht wird die als verheerend propagierte Wirkung jener Musik auch einfach nur überschätzt?

Schwermetall.ch hat sich mit diesen und weiteren Fragen auseinandergesetzt und ist dem Genre an den Wurzeln gegenübergetreten – mittels Interview den Bands selbst.

Die Interviews:

Todeskult - Schwarze Kunst

 

Make A Change... Kill Yourself - Reflexion des eigenen Lebens

 

Selbstentleibung - ...entleibet euch

 

Wedard - Das Licht am Ende des Tunnels

 

Wrack - Eine musikalische Katharsis