Yesss! Endlich darf ich die neuste Veröffentlichung einer meiner absoluten Favoritenbands meinem gierig lechzenden CD-Player in den Rachen schieben. Scheint als hätte dieser mindestens so gespannt darauf gewartet wie ich, denn so schnell hat sich sein CD-Fach schon lange nicht mehr geöffnet. Gross war dann meine Verwirrung, als auf dem Display nur ein einziger Song erschien. Einen Anspieltipp zu geben fällt mir daher relativ leicht ;-).

Schwieriger gestaltet sich der Versuch, den 21 minütigen Song zusammenzufassen. Von einem klassischen Meshuggah-Riff, welches in seiner Länge jedoch eher untypisch ist, eröffnet, überrascht der Song nach 1:32 Minuten durch eine Lärmattacke, mit der die Schweden ihrem Namen mal wieder alle Ehre machen. Auch der erste Solo Part kann seine Herkunft nicht leugnen, obwohl im Vergleich zu den gewohnten "welchentonkönntemanindieserkurzenzeitnocheinbauen"- Solos, welche auch hier nicht zu kurz kommen, recht viel Hall im Spiel ist. Allgemein sind die Riffs in Sachen Komplexität garantiert nicht einfacher geworden. Die durch die Songstruktur gegebene längere Dauer der einzelnen Parts wirkt anfangs eher langatmig. Bei genauerem Hinhören dagegen, entpuppen sich genau diese Stellen als wahre Rhythmusorgasmen… und diese Solis… booooaaaahhhhh!!! Auch wird es spätestens nach sechseinhalb Minuten jedem Drummer schwer fallen, seinen Bandkollegen klar zu machen, dass es unmöglich ist, einen Takt gleichzeitig binär und ternär zu klopfen. Mit dem danach folgenden "Akustikteil" kann ich nicht wirklich viel anfangen. Habe ich doch noch eine Schwachstelle gefunden?

Den eingefleischten Meshuggah Fans kann ich diese EP nur empfehlen, obwohl die irren Schweden schon an einem weiteren kompletten Album (Name laut Bandpage: "Catch 33") basteln. Ich hoffe nur, dass nicht alle Songs darauf so lange ausfallen werden, denn gewisse Übergänge scheinen doch ein wenig gekünstelt, was man von Meshuggah eigentlich nicht gewohnt ist. Die Idee, überlange und trotzdem interessante Lieder zu schreiben, ist ja nicht gerade neu. Man muss aber schon etwas meschugge sein, diese auch noch aus dermassen abartigen Riffs zusammen zu setzen.
Im Allgemeinen bewegt sich "I" eher wieder in Richtung der "Nothing" Vorgänger. Für nicht meshuggahfeste Ohren tönt die EP nach 21 Minuten Irrsinn, Liebhabern hingegen wird "I" die Wartezeit auf das nächste Album garantiert zu verkürzen vermögen. Würde mich nicht überraschen, wenn dieses eines der wenigen Alben mit voller Punktzahl werden sollte.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Fractured Transmitter Record

Veröffentlichung

9/2004

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal