War "Beware the Heavens" noch das Werk einer Allstartruppe und sicherlich nicht über alle Zweifel erhaben, zeigten sich Sinergy bereits mit Album Nummer zwei, "To Hell and Back", bereits als feste, finnische Gemeinschaft, die wirklich überzeugen konnte - natürlich inklusive des seit Beginn anwesenden Alexi Laiho, dem einstigen Gitarrenshootingstar, der schon längst zum angesehenen Songwriter und Saitenhexer geworden ist. Aber Anfänger sind Sinergy auch als Formation ja schon längst nicht mehr. "Suicide by My Side" hört sich dementsprechend sehr routiniert an - songwriterisch wie auch musikalisch - als wäre diese Band schon seit vielen, vielen Jahren am Werk.
Sinergy sprühen vor purer Metalkraft, insbesondere Alexi, der zwar natürlich wie eh und je Düdelfritze Nummer eins ist, gelegentlich aber auch mal den melodischen Gehalt etwas herunterschraubt, straighter nach vorne losfegt oder seine Solos 80ies-mässiger anlegt. Der Effekt: Schon wirkt das gemeinsame Spiel der beiden Gitarristen Laiho und Latvala rauher und energischer als es vielleicht früher noch der Fall war. Auch Kimberly hat sich bei ihren Gesangslinien der straighteren Ausrichtung angepasst und versucht nicht mehr krampfhaft, auf Teufel komm raus irgendwelche Megamelodien zu konstruieren.
Einer der Höhepunkte von "Suicide by My Side" ist sicherlich "Nowhere for No One", bei welchem der bereits genannte 80er Spirit, den Sinergy auf dieser Platte besonders stark bemühen, wahrlich Funken sprüht. Das nachfolgende "Shadow Island" mit den Bombastchören und einigen Kreischvocals (von Alexi, könnte man mal annehmen) bildet die äussere Spitze der Experimentierfreudigkeit Sinergy's, hangelt sich aber auch gleichzeitig mit seinem ansprechenden "Evil-Touch" in die Liste der Anspieltips. Kurz gesagt: Je länger die Platte läuft, desto besser und intensiver wird sie auch, und mit dem Titeltrack schliessen Sinergy ihr neues Album mindestens so stark ab wie sie es mit dem "Opener I Spit on Your Grave" beginnen.
Um jetzt nicht allzu euphorisch zu wirken, muss man sicherlich abschliessend einräumen, dass in zehn Jahren wohl nicht unbedingt Sinergy Alben als Referenz für Klassiker des Genres angeführt werden, aber gemessen an der Konkurrenzlosigkeit in der kleinen aber feinen Nische, in welcher sich Sinergy tummeln, kann man hier reinen Gewissens seine Mücken investieren. Irre gute, kurzweilige Unterhaltung, fantastische Gitarrenarbeit sowie eine echte Ausnahmesängerin sind garantiert.
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
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Label |
Nuclear Blast |
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Veröffentlichung |
2/2002 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Heavy Metal |