Denn um eine solche handelt es sich bei Hail of Bullets mit zugegebenermassen ein bisschen viel Phantasie. Hier haben sich einige namhafte Vertreter des holländischen Death Metals versammelt um das zu machen was sie am besten können: Musik, oder um es zu präzisieren, Death Metal, Death Metal Surpreme, um ganz exakt zu sein - so nennt man das Fabrizierte zumindest selbst.
Surpreme, überlegen, für alle deren Englisch nicht das Beste ist und die zu faul sind, im Wörterbuch nachzuschlagen, ist das Endprodukt der ganzen Operation auch. Was aktuell in meinem CD-Spieler rotiert, ist ein äusserst audrucksstarkes Werk, das mich mitgerissen hat, wie es kaum eine Death Metal-Produktion bisher geschafft hat.
Aber fangen wir von vorne an, auf den ersten Blick sieht "...Of Frost And War" schonmal schick aus und sticht die Konkurrenz durch Andersartigkeit aus. Die Abstinenz von comicartigen, ausgeweideten menschlichen Körpern in merkwürdigen Positionen, wie man sie so gerne auf Death Metal-Scheiben sieht, wurde durch ein schwarz-weisses Bild von WWII-all-inclusive-Urlaub für die ganze Familie, sprich tote Soldaten, zerschossene Panzer und zerbombte Strassen, inklusive ausgebrannter Hausruine, ersetzt. Dieser attraktive Schnappschuss einer hervorragenden Ferienumgebung gibt einem in Verbindung mit dem Albentitel ja schonmal so eine Art Grundidee, worum es sich thematisch bei "...Of Frost And War" drehen könnte und in der Tat, die Songtitel bestätigen den ersten Verdacht - ja es geht um den Krieg an der Ostfront und zwar von "Before The Storm (Barbarossa)" über "Ordered Eastwards", einen kleinen Zwischenstopp in "Stalingrad", bis hin zurück nach "Berlin", also einmal den kompletten Kriegsverlauf im Osten durch. Ein interessantes Thema für ein Konzeptalbum, dessen Umsetzung Hail Of Bullets meisterlich gelingt. Selten habe ich es gehört, dass Krieg in einer so bedrückenden und anschaulichen Art und Weise besungen und in der Musik widergespiegelt wird.
Die Tonlage des gesamten Werkes liegt ordentlich tief im Keller, aus dem sich der Gesang während des ganzen Silberlings nicht herauswagt. Kombiniert mit der tierisch bedrückenden Atmosphäre der Scheibe, die durch die äusserst langsamen und treibenden Parts, kombiniert mit mid- und up-tempo-Passagen, bringen Hail Of Bullets mich dazu, während des Musikgenusses Schutz unter meinem Schreibtisch zu suchen, da ich Angst vor einem Bomberangriff oder einem Artillerieschlag habe.
Wie ihr sicherlich gemerkt habt, kann ich bei der Beschreibung nicht so wirklich ins Detail gehen. Das liegt daran, dass mir schlicht und ergreifend die Worte fehlen. Wer auch nur im entferntesten etwas mit Death Metal zu tun hat, sollte es sich unbedingt anhören - dieses Album ist geil und wer etwas anderes sagt ist entweder taub oder dämlich!
Albuminfo
Punkte |
5/5 |
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Label |
Metal Blade |
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Veröffentlichung |
7/2008 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |