Ein oder zweimal hätte ich es ja verkraftet, aber vor jedem verdammten Stück? Als Persiflage wäre das ja ganz lustig, aber da ich hier das zwinkernde Auge irgendwie nicht finde stufe ich es einfach nur als unkreativ und scheisse ein. Zuviel ist einfach zuviel, Horroratmosphäre in sämtlichen erdenklichen Ehren, aber einfach nein.
Schade ist nur, dass auch die musikalische Ausarbeitung des Gesamtwerkes da nicht viel rauszureissen vermag, aber was will man schon erwarten, wenn die Kreativität nicht reicht, um interessante Intro-Passagen zu erzeugen, kann man wohl auch nicht mehr als Standard-Riffs spielen, damit habe ich allerdings schon fast gerechnet. So viele Bands und Projekte, wie Rogga Johansson sie am Laufen hat, haben manche seit Jahrzehnten bestehenden Bands nicht an Alben draussen. Ich meine, ich zähle 16 Bands/Projekte, wenn wir davon ausgehen, dass hinter jedem dieser Namen ein Album steht, dann macht das 16 Studio Alben, 2 mehr als Iron Maiden in 30 Jahren herausgebracht haben. Apropos Maiden, nach dem Maiden Prinzip klappt das Ganze dann auch, wenn man es nur lang genug versucht kommen halt immer ein paar ordentliche Sachen dabei heraus. Wie eben bei Maiden, nur dass bei denen mehr ordentliches rauskommt, als bei Rogga Johannson und The Grotesquery und das obwohl er mittlerweile eigentlich die Erfahrung haben müsste, also mehr als Maiden, hat er aber nicht. Vielleicht ist er auch einfach arbeitslos und braucht nur einen Vorwand, um sich in warmen, überdachten Studios aufzuhalten, wer weiss das schon.
Fakt ist, dass ich das Riffing von "Tales Of The Coffin Born" schon gefühlte Milliarden mal gehört habe, vermutlich waren es in Wahrheit nur dreitausend mal, was immer noch zweitausendneunhunderneunundneunzig zu viel sind, aber nun gut.
Was die Scheibe noch etwas hochziehen kann ist definitiv der Gesang Kam Lees, denn der Grunzt und keift hier gekonnt ins Mikro, wie ich es mir besser nicht wünschen könnte und lässt das Old-School Deat Feeling, dass die Gitarrenarbeit eben nicht so wirklich auferstehen lassen kann wenigstens hin und wieder zu kläglichem Scheinleben aufflackern, gerade so wie die titelgebende Sarggeburt, die sich vom Blut Lebender ernähren muss und dabei letztendlich zum personifizierten Tod mutiert, während ihr Vater weitere Opfer mordet, damit sie länger leben kann. Eins dieser Opfer war wohl die Kreativität der Songschmiede.
Das Schlimme an der Sache ist, dass das ganze nicht so unterirdisch Schlecht ist, dass ich die mieseste Note meines Repertoires zücken kann, nein, es ist einfach das musikalische Äquivalent zu schwarzen Socken, egal wo man sie her hat und wer sie gemacht sie sind alle gleich, aber nicht unbedingt mies, nur einfach gleich.
Somit lege ich "Tales Of The Coffin Born" nun auch zu den Socken, zucke mit den Schultern und sage totaler Durchschnitt, schon tausendmal gehört, nur leider nicht gut wieder aufgelegt. Die Idee mit dem Konzeptalbum war eigentlich gut. Schade drum, aber immerhin ein bisschen Old-School.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Cyclone Empire |
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Veröffentlichung |
2/2010 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |