Neuen Stoff hält Belenos mit "Kornôg", Langspieler Nummer sieben, bereit, auf dem sich Loïc Cellier treu bleibt und seine Geschichten ein weiteres Mal in Bretonisch erzählt. Diese handeln von der Liebe zur Heimat, der See und deren Mythen und Helden. Und da die See gemeinhin rau ist und die Männer, die es sie bezwingen, rauer, geht es auf "Kronôg" entsprechend rau zu. Sprich: Belenos holzt mit Hingabe derbe drauflos und beschert dem Album mehr als einmal sehr starke Momente, wenn ungezügelte Blasts wie Naturgewalt aus den Boxen donnern. Da die See zuweilen aber auch sanft und glatt zum Träumen einlädt, fehlen Akustikeinlagen und weichere Melodien nicht und in "Armorika" drückt weiblicher Gesang die Liebe zur Heimat noch ein Stück enger ans Herz. Auch wenn es sich bei Damengesang und sanften Harmonien um wohl kalkuliert gesetzte Akzente handelt, sie fügen sich ausnahmslos ungekünstelt ins wilde Treiben ein. Im mittleren Tempo bedient Belenos mit Klargesang und Chören heldenhafte und majestätische Stimmungen, in denen stets Wehmut und Pathos mitschwingen, um auf grosse Emotionen mit Gänsehautgarantie abzuzielen.

Fazit: "Kornôg" deckt alles ab, was das pagangestimmte Schwarzmetallerherz höher schlagen lässt, ist nicht so leichtgängig wie "Spicilège" ausgefallen, sondern kommt eine Ecke komplexer und ab und an leicht sperrig daher, womit dem Album auf der Langstrecke die Luft nicht ausgeht. Als einzigen Wermutstropfen verbuche ich, dass die Hymne fehlt, die partout nicht mehr aus dem Kopf will.

 

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

 

Northern Silence Productions

Veröffentlichung

 

10/2016

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Black Metal