In einer Welt, die oft als trist und hoffnungslos erscheint, erhebt sich Ellendes neues Werk "Todbringerin" wie eine finstere, melancholische Symphonie, die direkt aus den Tiefen der österreichischen Seele zu stammen scheint. Die Band, deren Name aus dem Mittelhochdeutschen stammt und ursprünglich "elend" bedeutete, verkörpert auf ergreifende Weise das Gefühl des Exils und der Verlorenheit. In ihrer neuesten Veröffentlichung zeigt Ellende, dass sie Meister der dunklen Schönheit und tiefen Melancholie sind.
"Todbringerin" ist das fünfte Werk von Ellende, und es ist schwer, sich nicht von der düsteren Atmosphäre und der tiefen Traurigkeit, die jeden Ton durchdringt, gefangen nehmen zu lassen. L.G., der Multiinstrumentalist hinter dem Projekt, entfaltet hier eine finstere Palette an Emotionen, indem er mit Vocals, Gitarren, Bass, Schlagzeug, Piano, Violine und Viola eine feine, ergreifende Klangwelt erschafft.
Themen wie Natur, Melancholie und Existenzialismus durchziehen das Album wie ein kalter Wind, der durch verlassene Landschaften weht. Die Musik ist tieftraurig und finster, wie ein verlassener Wald im tiefsten Winter, und doch schimmert durch die melancholische Dunkelheit eine unbestimmbare Schönheit hindurch.
Die einzigartigen Sprechgesänge und Samples, gepaart mit dem typischen Gekreische von L.G., verleihen "Todbringerin" eine ganz eigene, unverwechselbare Note. Stilistisch mag das Album keine revolutionären Neuerungen bringen, doch die Melodien, die L.G. kreiert, sind unvergesslich und graben sich tief in die Seele ein.
Ellendes Musik ist ein Zeugnis für die melancholische Schönheit des Ambient Post-Black Metals, und AOP Records zeigt erneut, warum sie ein unverzichtbares Label im deutschsprachigen Schwarzmetall sind.
"Todbringerin" ist kein einfaches Album; es ist eine Reise durch die dunkelsten Ecken der menschlichen Existenz, eine Erkundung der tiefen Traurigkeit und der unergründlichen Melancholie, die in uns allen wohnt. Wenn du bereit bist, dich der Schwärze und Traurigkeit zu stellen, die Ellende so meisterhaft heraufbeschwören, dann ist "Todbringerin" ein Muss. Es ist ein Werk, das dich nicht nur hören, sondern fühlen lässt – eine melancholische Reise, die lange nach dem letzten Ton nachhallt.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
AOP |
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Veröffentlichung |
08/2024 |
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Format |
CD |
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Land |
Österreich |
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Genre |
Black Metal |
Tracklist
2. Ballade auf den Tod
3. Verehrung
4. Scherben Teil I
5. Scherben Teil II
6. Versprochen…
8. Am Ende stirbst du allein