Der Name Disörder an sich war mir vor Sichtung des Materials nicht völlig unbekannt, hatte ich ihn doch an so mancher Stelle bereits gelesen, mir aber keine weiteren Eindrücke die Band betreffend verschaffen können oder wollen. Wissbegierig studierte ich also das der CD beigefügte Infoblatt, welches, überladen mit Hinweisen auf verschiedenste Internetseiten, Partnerfirmen und die anstehende Zusammenarbeit mit Mike Browning, leider rein garnichts über das Werk "II" an sich verlautbaren lies. Der erste Durchlauf warf das selten auftretende aber erhebliche Problemchen der "hüpfenden CD" auf, welches mit Hilfe eines wodkagetränkten Tuches vorüber- und weitestgehend zu beheben war. Endlich konnte ich also den Prozess der Meinungsfindung anstossen.

Netterweise ermöglicht mir der Inhalt der Scheibe den Luxus, nur wenige Worte verlieren zu müssen und dennoch eine passende Kritik zustande zu bringen. Zunächst brummt ein ereignisloses Monologintro mit Detonationsgeräuschen im Hintergrund vom Band, der Rest setzt sich aus passablem Thrash Metal und wenig Spektakel zusammen. Thrashtypisch satt kommen die Gitarren zum Einsatz und spielen sich schnell in den Mittelpunkt des Interesses, Bass und Schlagzeug drängen sich nicht auf, brauchen daher auch nicht weiter erwähnt zu werden. Etwas ätzend ausgefallen ist leider der angestrengte Pressgesang, der dem Schreihals wohl mit der Pistole auf der Brust abgefordert werden musste. Die Gesamtproduktion würde ich als mittelmässig bezeichnen; wer hierfür verantwortlich zeichnet, bleibt trotz einer Vielzahl beiliegender Werbeflyer, die sich mit allem möglichen, nur nicht dem Album "II" beschäftigen, ein Geheimnis.

Disörder sorgen anstatt für Aufsehen eher für Verwirrung. Die Informations- und Werbepolitik mir gegenüber zielt auf diverse in der Zukunft gelegene Projekte ab, von "II" hingegen überlässt man mir weder diesbezügliche Daten und Fakten, geschweige denn ein Booklet und lässt die Platte auf eine Art links liegen, als hätte man sie dem Flyerpaket aus Versehen beigelegt. Angesichts dessen fehlt mir auch die Motivation, weitere Recherchen anzustellen und bewerte den der zerkratzten CD wegen etappenweise angehörten Durchschnittsthrash mit fairen sieben Punkten.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

11/2006

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal